Die weibliche Weltgestaltung muss weiter verstärkt werden

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Erika Bigler beschreibt ihre Eindrücke und Erkenntnisse der diesjährigen FrauenVernetzungsWerkstatt.
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Sonja Wiesmann, Nicole Althaus, Amanda Amann und Dr. Regula Stämpfli im Gespräch auf dem Podium. Bild: Sam Thomas.

Mehr Informationen zur FVW:
www.frauenvernetzungs
werkstatt.ch

Mehr über Erika Bigler:
www.balance-netz.ch.

Frauen sollten keine patriarchale und kapitalistische Ehe mit Männernetzwerken eingehen, weil sonst die Gefahr der Unterordnung des weiblichen Geschlechts nach altem Muster weiter besteht - dies ist eine der Erkenntnisse, die Erika Bigler, Initiantin, Mitgründerin und langjähirges Mitglied im Leitungsteam der FrauenVernetzungsWerkstatt mitnimmt vom Anlass des vergangenen Samstages. An der HSG spürte die diesjährige FrauenVernetzungsWerkstatt einen Tag lang den "Macherinnen" nach. ostschweizerinnen.ch hat Erika Bigler nach ihren Eindrücken gefragt.

 

Eva Grundl

20:03:2012

 

Frau Bigler, wie ist es Ihnen ergangen an der FrauenVernetzungsWerkstatt vom Samstag?

 

Als Initiantin und Mitgründerin und im Leitungsteam von 1998 bis 2009 tätig habe ich die FrauenVernetzungsWerkstatt während 12 Jahren mit viel Engagement und Knowhow mitgestaltet und Verantwortung getragen.

An der 13. Tagung im 2011 war ich als Begrüssungsrednerin beteiligt und konnte mich so einbringen, heuer an der 14. FrauenVernetzungsWerkstatt war ich erstmals als Teilnehmerin ohne offizielle Aufgabe dabei.

Einzig in einem Interview von SR DRS Regionaljournal Ostschweiz am Vortag habe ich mein Feu sacré für die Sache angenehm gespürt. Ich weiss nicht genau, woran es gelegen hat: Ich habe mein persönliches Hochgefühl für Power, gemeinsame Kraft und Aufbruch am Tag selber vermisst.

 

Was waren für Sie persönlich die Highlights der Veranstaltung?

 

Die Highlights waren die vielen persönlichen Begegnungen mit Frauen, die ich kenne, die mir viel bedeuten, auch das Entstehen eines neuen gemeinsamen Projektes im Keime sowie die neuen Kontakte.

 

Die Highlights im Audimax waren Mona Vetsch als Moderatorin, ich mag ihre spritzige und kompetente Art, sowie die Auftritte von Chefredaktorin Nicole Althaus und Philosophin Regula Stämpfli, Nicole Althaus als sogenannte „Karrieremutter“ mit ihrem neuen Konzept der „Macho-Mama“ und Regula Stämpfli mit dem philosophischen Weg der Frau am Beispiel „Narziss und Echo“ aus der griechischen Mythologie.

 

Was nehmen Sie an neuen Erkenntnissen mit?


Es ist eine Verstärkung meiner bisherigen Erkenntnis mit neuen Worten: Keine patriarchale und kapitalistische Ehe mit Männernetzwerken eingehen, weil sonst die Gefahr der Unterordnung des weiblichen Geschlechts nach altem Muster und die Aufgabe der weiblichen Weltgestaltung besteht.

Die Dominanz der Geschlechter-Wertehierarchie ist zuerst abzubauen. Die FrauenVernetzungsWerkstatt und die Vielfalt der FrauenNetzwerke brauchen wir noch lange, um einen autonomen Lebensweg als Frau und Frauen gehen zu können. Der Emanzipationsprozess braucht viel Zeit, auch für die neuen Frauengenerationen.

 

Verraten Sie uns Ihre persönlichen Wünsche für die Frauen in Zukunft?

 

Ich wünsche mir für uns weibliche Menschen mehr Freiheit. Freiheit braucht bessere gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen, Aufklärung und Bildung, Wissen, damit Vorurteile abgebaut werden. Ich wünsche mir mehr ehrgeizige, scharfsinnige Frauen, die sich auf den Weg zu begehrenswerten Zielen machen und wieder aufstehen, sofern sie scheitern. Ich wünsche mir mehr Frauen, die für ihre Rechte einstehen und Eigenverantwortung übernehmen.

 

Ich wünsche uns Frauen, dass wir uns von der Uebermacht der Oekonomisierung und Anpasserei nicht vereinnahmen lassen und uns als eigenständige Bürgerinnen vermehrt für unsere Demokratie und damit für ein gutes Leben für alle einsetzen.


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