Ein Requiem und Schmetterlinge im Busdepot

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Bringt Gesang und Musik in das Busdepot der Verkehrsbetriebe St. Gallen: Der Chorkreis St. Gallen
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Hat "ihren" Chor voll im Griff: Dirigentin Szilvia Géczy.

Sonntag, 15. März, 18.00 Uhr und Samstag, 21. März, 20.30 Uhr im Busdepot der VBSG, Steinachstrasse 42, St.Gallen. Vorverkauf VBSG-Pavillon am Bahnhof, 071 243 95 95. Abendkasse und Barbetrieb 45 Minuten vor Konzertbeginn.
Mehr Infos:
www.chorkreis.ch

Spezialität des Chorkreises St.Gallen sind aussergewöhnliche Projekte an ungewöhnlichen Aufführungsorten. So auch dieses Jahr: Da steht im Zentrum das Requiem von Maurice Duruflé. Dazu kommen Sonetten der kürzlich verstorbenen dänischen Dichterin Inger Christensen. Und das Busdepot der Verkehrsbetriebe St.Gallen (VBSG) bildet den ungewöhnlichen Rahmen. Premiere ist am 15. März.

 

Pressedienst

28:02:2009

 

«Müsst ihr mehr üben, üben...», sagt die junge Dirigentin Szilvia Géczy und gestikuliert wild mit den Armen. Sie hat ihre über 40 Sängerinnen und Sänger im Griff, es ist mäuschenstill im Übungslokal.

 

Unerwartet sakrale Akustik

Das Requiem von Duruflé (1902 - 1986) vertont eine lateinische Totenmesse für Mezzosopran- und Bariton-Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel, und basiert auf Melodien des gregorianischen Chorals. Das Werk entstand 1947, ist im frankophonen Raum sehr beliebt, wird aber im deutschsprachigen Raum kaum aufgeführt. Und es gilt als ziemlich anspruchsvoll, was der Chorkreis hautnah mitbekommt.

Beim Duruflé-Projekt im Busdepot lösen sich - wie das in einer Messe üblich ist - Musik und Text ab und bilden doch eine Einheit. Den Textteil bestreitet Matthias Flückiger mit Sonetten von Inger Christensen.

Der Band «Schmetterlingstal. Ein Requiem» wird als Meisterwerk europäischer Poesie gerühmt: Christensens Requiem entfaltet in einem Spiel von kindlichen Verwandlungen in verschiedenen Schmetterlingsarten eine Symmetrie der Trauer. Ist dafür das Busdepot wirklich der richtige Rahmen, mag mancher sich fragen. Doch Szilvia Géczy hat den Raum getestet und schwärmt: «Das Busdepot hat eine unerwartet sakrale Akustik, das wird ein unverwechselbares Erlebnis.»

Anspruchsvolle Werke

Der Chorkreis St.Gallen ist ein gemischter Laienchor mit gut 40 Sängerinnen und Sängern aus den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden. Unter der Leitung von Szilvia Géczy profilierte er sich mit der Aufführung von anspruchsvollen Werken aus der Renaissance und dem Barock.

In bester Erinnerung sind etwa das Projekt «Cantiam l'amor» mit Liebesliedern aus der Renaissance, die Aufführung der Werke «Magnificat» und «Gloria» von Antonio Vivaldi oder das Psalm-Projekt «An den Wassern zu Babel» im vergangenen Jahr. Die 1975 in Ungarn geborene Szilvia Géczy schloss an der Pädagogischen Hochschule ihrer Heimatstadt als Musiklehrerein und Chorleiterin ab. Anschliessend studierte sie in der Schweiz an der Schola Cantorum Basiliensis alte Musik.

Am diesjährigen Projekt sind weiter beteiligt die Organistin Angelika Hirsch, die Sopranistin Klothild Géczy, die Mezzosopranistin Hitomi Kutsuzawa, sowie der Bariton Bernhard Bichler und das Orchester «Sinfonietta Vorarlberg», mit einer Besetzung von 16 Musikerinnen und Musikern.


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