Freizügigkeitsleistung statt Zwangspensionierung

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In Sachen Finanzen ist ein klarer Blick wichtig.
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Lange in der Arbeit zu bleiben soll sich für ältere ArbeitnehmerInnen auszahlen.

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Niemand soll zur vorzeitigen Pensionierung gezwungen werden, wenn das Arbeitsverhältnis kurz vor dem Erreichen des ordentlichen Rentenalters aufgelöst wird. Ältere ArbeitnehmerInnen sollen zudem mit dem Bezug einer Freizügigkeitsleistung statt einer Rente ermutigt werden, so lange wie möglich im Berufsleben zu bleiben. Diese Änderung des Freizügigkeitsgesetzes soll Anfang 2010 in Kraft treten.

 

Claudia Rechsteiner

27:06:2009

 

Eine parlamentarische Initiative hat verlangt, dass niemand bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses kurz vor Erreichen des ordentlichen Rentenalters gegen seinen Willen zur vorzeitigen Pensionierung gezwungen werden kann.

Gemäss Bundesgerichtsentscheid ist bei Vorsorgeeinrichtungen, die in ihrem Reglement die Möglichkeit einer vorzeitigen Pensionierung vorsehen, unter Eintritt des Vorsorgefalls "Alter" nicht das Erreichen des gesetzlichen Rentenalters zu verstehen, sondern das Erreichen der reglementarischen Altersgrenze bei vorzeitiger Pensionierung.

Wird nun das Arbeitsverhältnis in einem Zeitpunkt aufgelöst, in den die Voraussetzungen für eine vorzeitige Pensionierung erfüllt sind, gilt heute der Anspruch auf die im Reglement vorgesehenen Altersleistungen, auch wenn die versicherte Person die Absicht hat, weiterhin erwerbstätig zu sein.

 

Diese Praxis des Bundesgerichts hat negative Auswirkungen auf den Vorsorgeschutz älterer Angestellten und diskriminiert Angestellte, die z.B. aufgrund einer Kündigung ihre Stelle verlieren. Dies soll ab 2010 geändert werden. Damit haben ältere Angestellte die Wahl, entweder eine gekürzte Vorsorgeleistung zu erhalten oder die Freizügigkeitsleistung auf eine neue Vorsorgeeinrichtung zu übertragen.

 

Mit dieser Wahl verbunden sind jedoch noch weitere Themen wie Bezug der AHV-Rente, Lebenshaltungskosten, Versicherungen, etc. Gerade bei Stellenverlust infolge Kündigung müssen die verschiedenen Aspekte von Vorsorge, Vermögen und Versicherungen aufeinander abgestimmt werden um zumindest finanziell gut da zu stehen.


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