Marianne Breslauer – Fotografien

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Paris, 1929; © Marianne Breslauer / Fotostiftung Schweiz.
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Ruth von Morgen, Berlin, 1934. © Marianne Breslauer / Fotostiftung Schweiz.

Marianne Breslauer – Fotografien
27. Februar bis 30. Mai 2010

Fotostiftung Schweiz
Grüzenstrasse 45
CH - 8400 Winterthur
T: 0041 (0)52 23410-30
F: 0041 (0)52 23410-40
E: info@fotostiftung.ch
W: www.fotostiftung.ch

Öffnungszeiten:
Di bis So 11-18 Uhr
Mittwoch 11 - 20 Uhr
Montag geschlossen

Marianne Breslauer (1909–2001) gehört zu jenen Fotografinnen, die das Bild der selbstbewussten «neuen Frau» im Berlin der zwanziger Jahre prägten. Nach ihrer Ausbildung am Berliner Lette-Haus, die sie mit einer Gesellenarbeit zum Thema Porträtfotografie abschloss, verbrachte sie 1929 einige Monate in Paris. Dort interessierte sie sich unter anderem für das Leben der Clochards am Ufer der Seine, liess sich aber gleichzeitig etwa von der exklusiven Atmosphäre einer Kunstauktion gefangen nehmen.

 

Medienmitteilung

02:03:2010

 

Nach ihrer Rückkehr nach Berlin trat sie ins Fotoatelier des Ullstein Verlags ein und veröffentlichte ihre Bilder in den neu aufkommenden Unterhaltungsblättern wie Die Dame, Für die Frau oder Der Querschnitt. Ihr sehr persönlicher Blick galt immer den Menschen und Details am Rande des urbanen Lebens. Daneben porträtierte sie nahe Freunde und Freundinnen oder Persönlichkeiten aus dem Bereich der Kunst, mit denen sie durch ihren späteren Gatten, den Kunsthändler Walter Feilchenfeldt, in Kontakt kam.

 

Nach einer Reise mit Annemarie Schwarzenbach 1933 leitete die Gleichschaltung der Presse in Deutschland jedoch schon bald das Ende ihrer viel versprechenden Karriere ein. Es blieben ihr nur noch wenige Publikationsmöglichkeiten in der Schweiz, unter anderem die Zürcher Illustrierte unter Arnold Kübler. Über Amsterdam emigrierte sie schliesslich in die Schweiz und gab noch vor dem Zweiten Weltkrieg die Fotografie auf, um sich ganz dem Kunsthandel zu widmen.

 

Marianne Breslauers erste umfassende Retrospektive zeigt viele bisher unbekannte Originalfotografien sowie Neuabzüge ab Originalnegativen aus dem Nachlass der Fotografin, der von der Fotostiftung Schweiz betreut wird. Zusammen mit ihren persönlichen Alben und Belegsheften, die der Öffentlichkeit überhaupt zum ersten Mal präsentiert werden, beleuchtet die Ausstellung Breslauers künstlerische Position im Spannungsfeld von radikalem Realismus des «Neuen Sehens», filmisch inszenierter Illustration und engagierter, subjektiver Reportage.




Publikation: Marianne Breslauer – Fotografien. Hrsg. Kathrin Beer / Christina Feilchenfeldt in Zusammenarbeit mit der Fotostiftung Schweiz. Mit Texten von Marion Beckers und Elisabeth Moortgat, Florian Ebner, Janos Frecot, Dorothea Strauss, Kathrin Beer. 240 Seiten, ca. 140 Abbildungen, Nimbus Verlag, Wädenswil 2009.


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