Die Ecopop-Initiative ist unmenschlich und gefährlich

07:10:2014

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Regula Rytz, Nationalrätin
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Das Komitee solidarische Schweiz – Nein zu Ecopop besteht aus über 35 Organisationen. Das Komitee vereinigt die linken Parteien, Migrationsorganisationen, die Gewerkschaften und Arbeitnehmendenverbände. An der Abstimmungskampagne beteiligen sich ebenfalls die Kulturschaffenden und der Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS).

Am 1. November 2014 organisiert das Komitee eine Kundgebung auf dem Bundesplatz in Bern.

www.nein-zu-ecopop.ch

Das Komitee solidarische Schweiz – Nein zu Ecopop legte an seiner Medienkonferenz in Bern dar, warum die Ecopop-Initiative unmenschlich und gefährlich ist. Das Komitee betonte, dass die Initiative keine Lösung der Umweltprobleme bietet, sondern Arbeitsbedingungen und -plätze bedroht, die Bildung und Kultur ins Abseits drängt und MigrantInnen zu Sündenböcken macht.

 

Medienmitteilung

 

Die Ecopop-Initiative gibt vor, die Umwelt zu schützen. Doch statt kluge Lösungen für eine nachhaltige Wirtschaft und den Umweltschutz zu fördern, setzt sie auf Ausgrenzung und bevormundende Geburtenkontrolle in Entwicklungsländern.

So wies Regula Rytz, Nationalrätin und Co-Präsidentin der Grünen, in ihrem Beitrag auf die wahren Verursacher der Umweltprobleme hin: «Ecopop macht die Zahl der Menschen und nicht die ressourcenverschwendende Lebensweise in den Industrie- und Schwellenländern verantwortlich für die globalen Umweltprobleme. Diese Sündenbockpolitik ist unmenschlich und gefährlich.» Des Weiteren betonte Rytz die Wichtigkeit des Engagements gegen die Initiative: «Unser erklärtes Ziel ist es, den Weg in die Ecopop-Sackgasse zu verhindern. Nur so wird der Weg frei für die Beibehaltung von geregelten Beziehungen der Schweiz mit ihren Nachbarländern und für eine überzeugende und wirksame Umwelt- und Entwicklungspolitik.»

In ihrer Wortmeldung zeigte Rita Schiavi, Mitglied der Geschäftsleitung Unia und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB), welche gravierende Auswirkungen die Ecopop-Initiative auf den Werkplatz Schweiz hätte. Arbeitsplätze würden in der Schweiz verloren gehen und die Arbeitsbedingungen würden unter Druck geraten. «Ecopop ist für alle Arbeitnehmenden, für unsere Arbeitsbedingungen und die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz brandgefährlich! Deshalb sagen die Gewerkschaften und Angestelltenverbände deutlich Nein zu Ecopop!»

Emine Sariaslan, Präsidentin des Forums für die Integration der Migrantinnen und Migranten (FIMM), unterstrich die Wichtigkeit der MigrantInnen für die Schweiz: «Ohne Migration hätten die meisten reichen Länder, wie auch die Schweiz, grosse Schwierigkeiten, in bestimmten Bereichen Arbeitskräfte zu finden. Angesichts der mangelnden Fachkräfte sind Migranten und Migrantinnen folglich nicht das Problem, sondern die Lösung des Problems!»

Ebenso ist es anmassend, zu denken, dass man mit einer bevormundenden Geburtenkontrolle in Entwicklungsländern die Probleme in der Schweiz in den Griff bekommt. Dies betonte Ada Marra, Nationalrätin SP Schweiz: „«Frauen brauchen das Recht auf Bildung, auf Arbeit, auf Freiheit. Das erreichen wir nicht, indem wir Kondome verteilen, weil die industrialisierten Länder um ihren Sauerstoff und ihren Lebensraum fürchten. Wir müssen die Armut bekämpfen, indem wir den einzelnen Menschen Rechte geben und das soziale, wirtschaftliche und ökologische Umfeld verbessern.»

Guy Krneta, Autor und Mitinitiator des nationalen Tag der Kunst gegen Ecopop, zeigte auf, dass Ecopop auch einen Einfluss auf die Kulturschaffenden in der Schweiz hätte: «Die Folgen einer Annahme der Ecopop-Initiative wären für die Kunst und die Kulturinstitutionen schwerwiegend. Die Initiative würde zu einem Bruch mit Europa führen, die Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz an vielen Stellen benachteiligen und isolieren.»

Die Initiative hätte auch Konsequenzen für die Bildung und Forschung in der Schweiz. Dazu Iván Ordás Criado, Mitglied der Geschäftsleitung Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS): «Unsere Studierenden, unsere Forschenden, und damit auch unsere Gesellschaft profitieren von der internationalen Mobilität und dem Austausch von Wissen, Kultur und Sprache. Der Austausch ermöglicht es dem schweizerischen Bildungs- und Forschungssystem, sich weiterzuentwickeln, qualitative hochwertige Bildung anzubieten und Wissen auszutauschen. Wenn die Ecopop-Initiative angenommen wird, wird die Bildungsvielfalt in der Schweiz stark eingeschränkt und unsere Studien- und Forschungsprogramme im internationalen Hochschulraum werden gefährdet.»





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