29:10:2014
Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF ist mit
150‘000 Mitgliedsfrauen der grösste konfessionelle Frauendachverband der
Schweiz. Er setzt sich für die Rechte der Frauen in Gesellschaft, Kirche und
Staat ein.
www.frauenbund.ch
Der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF ist mit dem Elisabethenwerk seit 60 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv, und zwar in Indien, Uganda, Bolivien und Peru. Vor diesem Hintergrund äussert sich der SKF zur Ecopop-Initiative, welche am 30. November zur Abstimmung kommt.
Medienmitteilung
Angesichts der tiefen Einwanderungszahlen aus den
Ländern der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit fielen dortige Massnahmen
zur Familienplanung für die Migration in die Schweiz statistisch kaum ins
Gewicht und hätten somit keine Auswirkung auf die Erhaltung der hiesigen
natürlichen Lebensgrundlagen. Im Jahr 2012 stammten 68 Prozent der Einwanderer
aus Europa, drei Prozent aus Afrika, sechs Prozent aus Amerika und sieben
Prozent aus Asien. 16 Prozent waren Schweizer, die aus dem Ausland
zurückkehrten.
Familienplanung in Indien
Ein
weiterer Punkt ist jedoch die Anmassung der Initiative, im Rahmen der
Entwicklungszusammenarbeit in die Bevölkerungspolitik der ärmeren Länder
eingreifen zu wollen. Familienplanungsinitiativen zählen seit Jahrzehnten zum
festen Bestandteil nicht nur von öffentlichen und privaten
Entwicklungsprogrammen, sondern auch von staatlichen Bemühungen in den
Entwicklungsländern. So wurde zum Beispiel in Indien, einem Schwerpunktland des
Elisabethenwerks, das Problem einer möglichen Bevölkerungsexplosion bereits
anfangs des 20. Jahrhunderts erkannt. Mit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr
1947 wurde auch die Familienplanung zum Thema. In den 1950er Jahren entstanden
die ersten staatlichen Programme, die unter anderem Verhütungsmittel einführten.
In den 60er Jahren wollte die Regierung das Bevölkerungswachstum bis in die 70er
Jahre von 4,1 auf 2,5 Prozent verringern. Mitte der 70er Jahre wurde dann das
Bevölkerungsproblem in die Schullehrpläne
aufgenommen.
Verbesserte Situation der Frauen bedeutet weniger
Kinder
Die Besserstellung der Frauen, wozu auch bessere Schulbildung
und Gesundheit gehören, ist somit langfristig ein wirksameres Mittel gegen das
Bevölkerungswachstum als die Familienplanung. Der Schwerpunkt des
Elisabethenwerks in Indien auf ökonomische, rechtliche und soziale
Verbesserungen für Frauen wirkt sich auch auf das Bevölkerungswachstum aus. Dies
schliesst nicht aus, dass als ergänzendes Angebot zu den einheimischen
Bemühungen auch Familienplanungsangebote zu den integralen Bestandteilen unserer
Ermächtigungsprojekte zählen.
Ausführliche Stellungnahme auf www.frauenbund.ch