Das Feuer am Lodern halten

13:06:2013

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Veronika Longatti.
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Erika Bigler.

Weitere Informationen zum Anlass am 14. Juni 2013 auf unseren Sites.   

Mehr zu Veronika Longatti:
www.longattis.ch

Mehr zu Erika Bigler:
www.balance-netz.ch  

Exakt und auf den Tag genau zehn Jahre ist es her, als der Verein, die Vernetzungsplattform und das Onlinemagazin ostschweizerinnen.ch aus der Taufe gehoben wurde. Veronika Longatti und Erika Bigler sind zwei jener Frauen, die das Projekt initiiert, begleitet und gestaltet haben. Wir haben sie über ihre Erlebnisse, Erfahrungen gefragt und auch um einen Blick in die Zukunft gebeten.

 

Eva Grundl

 

Frau Bigler, freuen Sie sich auf den 14. Juni und worauf ganz besonders? 

Ja klar freue ich mich auf den 14. Juni. Nach der langen Vorbereitungszeit ist es endlich soweit. Ich freue mich auf das besondere Ambiente in der Lokremise, auf die vielen Frauen, bekannte und unbekannte, die Stimmung, den Frauenpower und selbstverständlich auf das inhaltliche Festprogramm. Höhepunkt wird die Würdigung der ehemaligen Bundesrichterin Margrith Bigler-Eggenberger sein.

 

Für mich und für die weibliche Gesellschaft ist es besonders wichtig, die Geschichte unserer Vorkämpferinnen immer wieder ins Licht zu rücken und der Oeffentlichkeit bewusst zu machen, was innerhalb des Gleichstellungsprozesses schon geleistet wurde. Geschichte stiftet Identität. Dank einer Kooperation zwischen den beiden Gruppen ostschweizerinnen.ch und der Vorbereitungsgruppe Geburtstagsfeier Margrith Bigler-Eggenberger ist diese Jubiläumsfeier möglich geworden, Synergien sind so nutzbar und fruchbringend.  Solche Kooperationen wünsche ich mir vermehrt, damit wir mit Gemeinsamkeiten mehr bewegen und bewirken können. 

 

Frau Longatti, wie haben sich ostschweizerinnen.ch Ihrer Auffassung nach entwickelt? 

Dass es die ostschweizerinnen.ch seit 10 Jahren gibt, ist ein bemerkenswerter Erfolg. Blumen des Dankes für die eingebrachte Energie und den Durchhaltewillen sind sicher Erika Bigler, allen online Redaktorinnen sowie den motivierten Vorstandsfrauen, vielen Mitdenkerinnen und Besucherinnen und Besuchern er och zu überreichen. Was macht denn diesen Erfolg sonst noch aus? Eine regionale Internetplattform für Frauen ist etwas sehr Spezielles.

Das ursprüngliche Konzept, dass alle Bereiche eines Frauenlebens als Rubrik erscheinen ist einzigartig unter den Internetplattformen. Die Grundphilosophie ist noch stark spürbar. Es bedeutet für mich, dass die ursprüngliche Vision nicht zur Einzelne anspricht, sondern inspiriert. Das freut mich als ehemalige Co-Projektleiterin und Vizepräsidentin  sehr. Der starke und logische Grundgedanke ist sicher ausschlaggebend, dass ostschweizerinnen.ch immer noch als Marke erkennbar ist und Freundinnen und Freunde hat, welche sich über viele Jahre über diese regionale Vernetzungsplatzform austauschen und informieren.

ostschweizerinnen.ch ist jung geblieben, hat sich auf Twitter und Facebook eingelassen und bietet zum 4. Mal eine aktuelle Weiterbildung im Online-Journalismus an. Ich sage nur – super, dass es die och immer noch gibt, dass sie frisch erscheint und dass sich immer wieder neue Einnahmequellen finden lassen und interessierte Leserinnen und Leser dazustossen.

 

Frau Bigler, was ist das ganz Besondere und Spezielle an ostschweizerinnen.ch? 

ostschweizerinnen.ch ist ein sg2003 Projekt, d.h. wir konnten im Rahmen der Jubiläumsfeier 200 Jahre Kanton St. Gallen mit Unterstüzung durch Jubiläumsgelder ein Frauenprojekt realisieren. Darauf bin ich immer noch sehr stolz, jedoch spüre ich auch eine Verantwortung, unser Online-Magazin mit Vernetzungsplattform nachhaltig weiterzuentwickeln.

ostschweizerinnen.ch lebt mit all den Stärken und Schwächen , während von andern Projekten nichts mehr zu hören ist. ostschweizerinnen.ch ist ein autonomes Frauenprojekt, eine NGO, mit Wurzeln in der erfolgreichen FrauenVernetzungsWerkstatt, die heuer zum 15ten mal an der Uni St. Gllen stattgefunden hat.

Während die FrauenVernetzungsWerkstatt einmal jährlich während eines Tages stattfindet, ist das Online-Magazin mit Vernetzungsplattform ostschweizerinnen.ch virtuell während 365 Tagen und 24 Stunden nutzbar. Wir vernetzen die Vielfalt von Frauen und ihren Lebenssituationen, seien des Politikerinnen, Berufsfrauen und Frauennetzwerke. Wir machen so Kompetenzen, Interessen, Anliegen und Ziele, Geschichte und Engagements sicht- und nutzbar für andere. Wir sind eine Informations- und Wissensplattform aus weiblicher Sicht mit weiblichem Blickwinkel.

 

Frau Longatti, wenn Sie den Blick in die Zukunft werfen, wo sehen Sie ostschweizerinnen.ch in zehn und wo in zwanzig Jahren?

Vor rund einem Jahr habe ich in einem Beirat über die Zukunft der och mitgedacht. Wo könnte es hingehen? Ich schildere meine och in zehn Jahren: Ostschweizerinnen.ch hat ein klares und gutes Profil, Frauen und Männer informieren sich bewusst auf der och über regionale Themen, debattieren, tauschen sich aus und bilden sich eine Meinung.

Die Themen sind gesellschaftlicher, sozialer, persönlicher und politischer Natur. Ein bis zwei Mal pro Jahr finden öffentliche Vernetzungstreffen zu aktuellen Themen statt. Der Anlass ist vielleicht mit dem SUFO oder mit der SVW-Tagung, mit dem Lernfestival oder mit der Museumsnacht verknüpft. Vielleicht steht er aber auch ganz allein für sich. Wer selber denkt und sich gerne eine eigene Meinung bildet, kann sich von ostschweizerinnen.ch angesprochen werden. Ostschweizerinnen.ch als Plattform ist sehr gut und breit vernetzt auch mit Aus- und Weiterbildungsstätten, politischen Gremien, sozialen Fachstellen, Kulturanbietenden und natürlich immer noch stark mit Unternehmerinnen, die ihr Profil auf och veröffentlichen.  

Zumindest können Logos und Button aufgeschaltet werden. Studierende z.B. von der Fachhochschule oder von der Uni St. Gallen lernen an der Idee von ostschweizerinnen.ch. Sie untersuchen Phänomene und stellen Fragen, werten Interviews aus, schreiben online-Texte und probieren Neues aus. So kann sich och immer wieder weiterentwickeln sowie aktuell zeigen und spricht Menschen jeden Alters an. Ich werde mich im 2023 über sinnvolle Projekte für angehende Pensionierte, über neue Generationen-Wohnformen und über alternative Finanzanlagemöglichkeiten informieren.

Junge Frauen suchen bei och oder bei den Vernetzungspartnerinnen (Links, Buttons) eine Antwort auf ihre zentralen Berufswahlfragen oder sie stellen ihre Reiseerlebnisse vor. Och stellt sich stets den Herausforderungen der neuen Medien und entscheidet, was sie mitmacht und was weshalb nicht. Auf jeden Fall wird es ein Fest geben – 20 Jahre ostschweizerinnen.ch. Och deckt nicht alles ab, aber was sie offeriert mundet erfrischend und interessant, wie ein Frühlingsessen nach dem langen Winter.

 

20 Jahre vorrausschauen, also och mit 30 Jahren, das kann und will ich bei einer Internetvernetzungsplattform nicht. In 10 Jahren könnte ich wieder eine Prognose für 10 Jahre geben. Für mich als Organisationsberaterin sind schon 10 Jahre Vorausschau für ein schnelllebiges Medium eher zu viel, aber träumen und laut denken versetzt oft Berge, vor allem vor dem Kopf. Die ersten 10 Jahre waren auf jeden Fall sehr schnell um.

Wichtig für das Weiterbestehen ist auf jeden Fall, dass die Verantwortlichen die Grundidee und den Herzgedanken nicht aufgeben, dass eine grosszügige und uneigennützige Konstanz gewahrt wird sowie genügend Offenheit und Neugier für Innovation vorhanden sind.

 

Frau Bigler und Frau Longatti, haben Sie besten Dank für das Gespräch. 


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