Schloss kulturell wachgeküsst

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Dieser Fussabdruck in der Schlosswand lieferte, neben düsteren Gängen und Haken, Stoff für Sina Semadenis (l.) Kriminalgeschichten, die alle in Luzia Bänzigers Vollmond-Gesprächen vorgetragen wurden.
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Vollmond-Gespräche sind überaus lebendige Erlebnisse.

www.frauenforum-rheintal.ch.
www.schloss-gruenenstein.ch.
www.sinasemadeni.ch
Das neue Buch von Sina Semadeni erscheint am 16. September 2011 im Appenzeller Verlag. 

Beide prägen das kulturelle Leben im Rheintal, jenes auf Schloss Grünenstein im Speziellen: Schloss-verwalterin Luzia Bänziger und Autorin Sina Semadeni. Das Frauenforum Rheintal würdigte sie mit einem persönlichen Abend.

 

Maya Schmid-Egert

02:09:2011

 

Balgach. Es ist das Jahr 2002, als am 21.September zum ersten Mal die Vollmondgespräche stattfinden. Die Idee dahinter: Das lange Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Schloss Grünenstein mit kulturellen Anlässen zu beleben. Oder, wie Frauenforum-Gastgeberin Jolanda Spirig sich am Montagabend ausdrückte: „Einfachen Bürgerinnen ein bisschen Schlossleben zu ermöglichen.“

Verantwortlich für die Idee ist die in Berneck lebende Schlossverwalterin Luzia Bänziger, Geschäftsleitungsmitglied bei Bänziger Architektur.

Zur Premiere lädt sie die in Balgach wohnhafte, durch DRS national bekannte Autorin Sina Semadeni ein, die aus „Butterröllchen und Silberplatte“ vorliest. Dies markierte den Anfang einer kongenialen Zusammenarbeit für die kulturelle Sache. Das Bemerkenswerte: Bei beiden Frauen führte der Weg zur Kultur über die Arbeit im Hotel.

 

Sina Semadeni wuchs im luxuriösen Flimser Parkhotel Waldhaus auf, lernte früh, tatkräftig mitanzupacken: „Wir Kinder wurden in jedem Bereich eingesetzt.“ In dieser Zeit nach dem Krieg habe sie gelernt, „dass man im Leben selber etwas auf die Beine stellen müsse.“ Kultur hiess damals: Ein handgestricktes Mitmachtheater für Gäste mit Namen wie „La Place Pigalle“ durchzuführen. Auch Luzia Bänziger arbeitete in jungen Jahren in einem Luxushotel im Tessin.

 

Nach einer gewissen Zeit sei sie so ausgelaugt gewesen, dass sie den doch krass anmutenden Wechsel in ein alternatives Kurzentrum wagte. Im Tessin, so die dipl. Hotelière SHV Bänziger, seien sie die Ersten gewesen, die Kulturelles wie Musikwochen angeboten hätten: „Das kannte man damals noch nicht.“ Beide Frauen kamen letztlich der Liebe wegen ins Rheintal und kreuzten, wie bereits erwähnt, im Jahr des kulturellen Wachkusses des Schlosses ihre Wege.

 

Seitdem sind schon zig Vollmondgespräche durchgeführt worden, nicht wenige mit Sina Semadeni, welche 2009 eine Doppel-CD mit kriminellen Geschichten in und ums Schloss herausgegeben hat. Titel: „Tatort – Schloss Grünenstein“. „ Woher holst du deine Geschichten?“, fragt Jolanda Spirig. „Die hole ich nicht, die kommen zu mir“, entgegnet Sina Semadeni und liest zum Schluss eine vorläufig letzte, unveröffentlichte Krimigeschichte vor: „Der Lustpavillon“. Fortsetzung folgt – und zwar am Samstag, 22. Oktober 2011. Dann wird Sina Semadenis neuestes Buch "Auch Königskerzen scherzen" auf Schloss Grünenstein präsentiert.


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