Themenschwerpunkt «Frauen und Gewalt» im Frauenmuseum Hittisau

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Stefania Pitscheider Soraperra, Direktorin Frauenmuseum Hittisau.
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Eva Grundl ist Chefredaktorin bei ostschweizerinnen.ch. Bild: Gebhart.

Mehr über Österreichs einziges und am höchsten gelegenes Museum von Frauen für Frauen bei:
www.frauenmuseum.at.

 

Am 11. Februar 2011 startet das Frauenmuseum Hittisau den Themenschwerpunkt «Frauen und Gewalt». Gewalt gegen Frauen hat zahlreiche Gesichter: Sie kann auf physischer, sexueller, psychischer, ökonomischer oder sozialer Ebene ausgeübt werden.

 

Mendienmitteilung/ Eva Grundl

31:01:2011

 

Ist die Gewalt an Frauen personaler Natur, wird sie von einem handelnden Täter ausgeübt. Gewalt kann aber auch struktureller Natur sein. Sie beschränkt sich nicht auf eine handelnde Person, sondern ist vielmehr Teil eines Gesellschaftssystems.

 

Sie mündet in ungleiche Machtverhältnisse und hat eine erschwerte Lebenssituation von Frauen zur Folge. Am häufigsten erleben Frauen Gewalt in ihrer Familie, 90 Prozent aller Gewalttaten werden nach Schätzungen der Polizei in der Familie und im sozialen Nahraum ausgeübt.

Die Dunkelziffer bei familiärer Gewalt ist sehr hoch, Forschungsergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass jede fünfte Frau bereits Gewalt in einer Beziehung erlebt hat. Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund sind darüber hinaus auch von einer spezifischen Form von häuslicher Gewalt betroffen - der traditionsbedingten Gewalt.
Bei bewaffneten Konflikten werden Frauen häufig zu Opfern von Gewalt. Weltweit werden Frauen in Kriegen und Bürgerkriegen häufig massenweise und systematisch vergewaltigt (seit 1998 wird sexuelle Gewalt vom Internationalen Strafgerichtshof, wenn sie mit der Absicht erfolgt, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe ganz oder teilweise zu zerstören).

Das Thema ist also äußerst komplex. Ohne den Anspruch, ein lückenloses Bild zeichnen zu wollen, unternimmt das Frauenmuseum HIttisau – gemeinsam mit dem Institut für Sozialdienste Vorarlberg – den Versuch, im Rahmen des Schwerpunkts 2011 unterschiedliche Aspekte dieses brisanten Themenkomplexes zur Sprache zu bringen und zu analysieren.


Bis 26. Juni 2011 werden drei Ausstellungen und zahlreiche Vorträge, Veranstaltungen und Filme angeboten (in Kooperation mit der IfS-Gewaltschutzstelle und dem Spielboden Dornbirn), die das brisante und komplexe Thema der Gewalt an Frauen aufgreifen. Der Schwerpunkt startet mit der Ausstellung «Die elf Gebote» der Hohenemser Künstlerin Mariella Scherling Elia, die in ihrer künstlerischen Arbeit immer wieder den Fokus auf das Thema der Gewalt richtet.


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