Werden Frauen wirklich nur als (Sex-) Objekte wahrgenommen?

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Frau als Lust-Objekt? (Quelle: Berner Kalender 2012).
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Mann als Mensch? (Quelle: Berner Kalender 2011).
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Die Navon'sche Figur soll es beweisen.

Wenn wir uns ein Objekt anschauen, verarbeitet unser Gehirn es entweder als ein großes Ganzes – man nennt das dann globale Verarbeitung – oder als eine Sammlung mehrerer Teile, was einer lokalen Verarbeitung entspricht. Ganz einfach sieht man das an den sogenannten Navon’schen Figuren, bei denen ein Buchstabe aus vielen kleineren aufgebaut ist.

Quelle:
www.psychologie
nachrichten.de/?p=3210

Nun soll es auch wissenschaftlich belegt sein: Dass Frauen als (Sex-)Objekte wahrgenommen werden, und das nicht nur von Männern, sei nicht nur ein Klischee. Erschienen ist die Studie von belgischen und amerikanischen Psychologen im Fachmagazin „Psychological Science“. Lesen Sie und denken Sie selbst!

 

Carmela Maggi

03:08:2012

 

Leichtbekleidete Models

In der Studie mit 78 Studenten beiderlei Geschlechts wurden ausschliesslich leicht bekleidete Männer und Frauen in Ganzkörperfotos für einen kurzen Augenblick gezeigt. Später wurden einzelne Körperteile gezeigt, wobei die Probanden und Probandinnen gleichermassen Männer vermehrt als Person und als Ganzes, Frauen hingegen als Ansammlung einzelner Teile wahrgenommen haben, nämlich so, wie in der Regel Objekte gesehen werden.

Die Studie basierte auf der Lehre Navons, der unter anderem einen Buchstaben mit kleineren Buchstaben aufgebaut hat und dadurch unterscheiden konnte, ob das menschliche Gehirn ein Objekt als Ganzes oder als Sammlung mehrerer Teile wahrnimmt.


Einseitige Studie

Was der Studie fehlt ist der tiefere Hintergrund, der nach dem „Warum“ fragt.  Die Frage ist auch, wie ernst die Studie genommen werden kann, da die Probanden offensichtlich nur einer Alters-  und Gesellschaftsgruppe angehörten. Ob die leicht bekleideten Models auf den Fotos einen Masstab für die reale Gesellschaft im Alltag sind, sei dahingestellt. Den Wahrheitsgehalt der Studie kann letztendlich jeder an sich selbst testen. Mit Kalenderfotos zum Beispiel.

 

Die Frage nach dem Huhn oder dem Ei

Ob das Ei oder das Huhn zuerst da war, also Einzelteile zu einem Ganzen zusammengefügt werden oder ein Ganzes in Einzelne Teile zerlegt wird, kommt letztendlich auf das Gleiche heraus, ist nur eine andere Vorgehensweise.

Kann sein, dass Frauen einen Mann zuerst als Ganzes sehen und sich dann mit Einzelheiten beschäftigen und Männer genau umgekehrt vorgehen. Ob ein Mensch die Fähigkeit besitzt, eine Person als Ganzes zu sehen, liegt letztendlich auch an seiner persönlichen, emotionalen und geistigen Entwicklung. Aber auch daran, wie tief der einzelne in der Beziehung mit einem Menschen gehen möchte.

Kann auch sein, dass sich eine Publikation mit billigen Tricks eine höhere Auflage verspricht.


Wie ist es bei Ihnen?

Bei mir persönlich kommt es auf den Mann an, ob mich Intelligenz, Talent und Charakter, ein schönes Lachen oder der "knackige Hintern" zuerst aufmerksam machen. Letztendlich schaue ich dann den Menschen an, falls mein Interesse geweckt ist.  Bei Frauen verhält es sich gleich, auch wenn der sexuelle Reiz durch die persönliche Neigung nur "objektiv", manchmal als Konkurrenzdetail wahrgenommen wird.

Wie verhält es sich bei Ihnen? Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!


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