Kampagnestart "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" - Eifersucht schafft Leiden

21:11:2014

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Handschellen im Gras
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SPOT «AUS GEWALT IN DIE FREIHEIT»

Das Frauenhaus St. Gallen zeigt in den öffentlichen Verkehrsmitteln im Grossraum St. Gallen (Kanton SG, AR, AI, TG) den Spot «Aus Gewalt in die Freiheit».

www.frauenhaus-stgallen.ch


Weitere Informationen und Termine

www.16tage.ch


„16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ sind eine internationale Kampagne, die der cfd 2008 in der Deutschschweiz lanciert hat und seither jedes Jahr koordiniert.

Alle zwei Wochen wird im Durchschnitt eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner in der Schweiz getötet. Viele Fälle häuslicher Gewalt sind durch Eifersucht motiviert. Die diesjährige Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ macht auf extreme Eifersucht und Kontrollverhalten als Formen psychischer Gewalt aufmerksam. An der Kampagne zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember beteiligen sich über 50 Organisationen.

 

Medienmitteilung

 

In europäischen und nordamerikanischen Studien gaben mindestens die Hälfte von gewaltbetroffenen Frauen an, dass Eifersucht das Tatmotiv war. Eifersucht ist ein normales menschliches Gefühl und ein weit verbreitetes Phänomen in Beziehungen. Extreme Eifersucht und Kontrollverhalten in einer Partnerschaft schränken jedoch den Partner oder die Partnerin ein, machen Angst und sind Formen psychischer Gewalt. Oft werden nur physische und sexuelle Gewalt als solche wahrgenommen.

Wie denken Personen in der Schweiz über Eifersucht und Kontrollverhalten?

An einer Online-Umfrage zu Eifersucht im Oktober 2014 auf 20minuten.ch und lilli.ch beteiligten sich über 47‘000 Personen. Die Umfrage ergab, dass die Hälfte der unter 16-Jährigen Eifersucht als ein Zeichen von Liebe betrachtet. Mit steigendem Alter teilen immer weniger diese Ansicht, bei den über 60-Jährigen sind es noch 15%.

Die Umfrage hat weiter gezeigt, dass die Vorstellung weit verbreitet ist, in einer Beziehung dem Partner oder der Partnerin zu „gehören“: Ein Drittel der unter 19-Jährigen stimmen dieser Aussage zu. Auch hier stimmen mit steigendem Alter immer weniger zu. Ein Viertel der unter 19-Jährigen „verheimlichen sich nichts“ und finden es in Ordnung, Textnachrichten auf dem Handy ihres Partners zu lesen. „Es ist zwar nicht ok, aber ich habe es schon gemacht“, sagen insgesamt 44% der Frauen und 38% der Männer.

Gewalt hat viele Formen

Die Umfrage hat bestätigt, dass Eifersucht sehr weit verbreitet ist. Der Zusammenhang zwischen Eifersucht und dadurch motivierter Gewalt ist noch wenig bekannt. Um Gewalt gegen Frauen nachhaltig zu verhindern, wäre es wichtig zu wissen, wann Eifersucht zu gefährlicher Gewalt führen kann. Mit dem Fokusthema Eifersucht und Kontrollverhalten will die diesjährige Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ darauf aufmerksam machen, dass auch extreme Eifersucht und Kontrollverhalten als Formen psychischer Gewalt ernst zu nehmen sind.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember treten über 50 Menschen- und Frauenrechtsorganisationen, Frauenhäuser, Selbstverteidigungsvereine, Fach- und Beratungsstellen, Gewerkschaften und andere gemeinsam an die Öffentlichkeit. Mit Diskussionsveranstaltungen, Strassenaktionen, Workshops, Radiosendungen, Filmen und vielem mehr sensibilisieren und informieren sie die Bevölkerung, Jugendliche und Fachleute und geben Anstösse für eine gesellschaftliche Diskussion.



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