„Ä Burdi mit feinä Sachä“

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Ansprechpartnerin für die „Chlibärger Gschinks-Burdi“: Sabine Rupf mit ihren Kindern Norina (5) und Curdin (7).
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Die „Gschinks-Burdi“ ist ein Mitbringsel respektive Geschenk, das den Kleinberg mit seiner reichen Palette an kulinarischen Köstlichkeiten bestens präsentiert. Bilder Helen Baur-Rigendinger.

 Leckereien vom Kleinberg

Acht Frauen, eine Idee, viel Freude: Die „Chlibärger Gschinks-Burdi“ ist ein Mitbringsel respektive Geschenk, das den Kleinberg mit seiner reichen Palette an kulinarischen Köstlichkeiten bestens präsentiert. Die Spezialitäten aus Haus, Hof und Garten stammen von folgenden Bauern- und Hausfrauen: Bertsch Andrea, Bertsch Marlen, Eberle Lilianne, Loop Beatrice, Mannhart Cornelia, Rupf Cornelia, Rupf Sabine und Schlegel Regina. Kontakt: Sabine Rupf, Chutz, 8895 Flumserberg-Portels, Tel. 081 710 16 00, E-Mail gschinks-burdi@kleinberg.ch. hbr.

Süsses und Pikantes, Käse und Fleisch, Tee und Likör: Die „Chliibärger Gschinks-Burdi“, kreiert von acht Frauen aus Flums-Kleinberg, ist ein ganz besonderes Mitbringsel. Die Fäden in der Hand hat Bäuerin Sabine Rupf.

 

Helen Baur-Rigendinger

13:12:2012

 

Flums-Kleinberg. Ein Dezembertag im Chutz am Kleinberg. Der auf 900 Meter gelegene Milchwirtschaftsbetrieb der Familie Rupf zeigt sich im weissen Kleid. „Noch bleibt einiges zu tun, bis wir wieder unserem Lieblingssport frönen können“, meint Sabine Rupf mit Blick auf die nostalgischen Latten an der Hauswand – ein Geschenk zur Hochzeit. Konkret geht es um die „Chliibärger Gschinks-Burdi“, ein Mitbringsel, das in diesen Wochen besonders begehrt ist. Um die liebevoll auf frischem Heu platzieren Köstlichkeiten zu zeigen, hat die Bäuerin gleich eine kleine und eine grosse Burdi geschnürt.

 

Spezialitäten vom Haus, Hof und Garten

Chliibärger Öpfelring, Konfitüre, eingelegte Früchte, Birnbrot, Tee, Sirup und Likör, Käse, Eier, Gebäck, pikantes Gemüse, Salsiz, Bauernwürste: Beim Anblick der Gschinks-Burdi läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Die Idee für die Realisierung der „Burdi mit feine Sachä“ wurde im Forum Kleinberg geboren, das mit verschiedenen Aktivitäten und Kursangeboten aufwartet. „Ich kenne am Berg diese und jene kreative Frau“, blickt Sabine Rupf zurück. Sie kontaktierte Bäuerinnen und Hausfrauen. Sieben liessen sich fürs Vorhaben „Gschinks-Burdi“ begeistern. Zusammen einigte man sich, wer welche Spezialitäten vom Haus, Hof oder Garten beisteuert.

Im Sommer 2010 war es dann soweit. Sabine Rupf band auf dem Küchentisch die erste Gschinks-Burdi. Bis das Ergebnis überzeugte, arrangierte sie die Köstlichkeiten immer wieder neu. Wichtig war den Frauen nicht nur der Inhalt, sondern auch das Outfit. Die originelle Verpackung ist die Kopie einer Heuburdi – eine alte Tradition, die am Kleinberg an steilen Hängen zum Teil noch heute praktiziert wird. Genäht und mit einem attraktiven Logo versehen wird sie in drei Grössen von Cornelia Mannhart vom Portels.



Mund-zu-Mund-Propaganda

Zweieinhalb Jahre nach der Auslieferung der ersten Gschinks-Burdi zeigt sich Sabine Rupf mit dem Geschäftsgang rundum zufrieden. „Die Mund-zu-Mund-Propaganda spielt.“ Das mit Leckereien gefüllte Tuch sei nicht nur ein beliebtes Mitbringsel, sondern werde gerne auch von Firmen und Vereinen für besondere Geburtstage, Jubiläen und Ehrungen bestellt. Werbung machen die Kleinberger Frauen keine. Sie sind aber regelmässig an Märkten in der näheren Umgebung, an der Flumser Viehschau und am Kuhrennen in Flumserberg präsent. Kürzlich war die Gschinks-Burdi auch an der Olma zu bestaunen. „Das war für uns eine super Werbung“, freut sich Sabine Rupf.

 

Mit Herz dabei

Wie läuft das Geschäft? Wer steuert was bei? Zweimal im Jahr treffen sich die beteiligten Frauen zu einem Austausch. Wird im Frühjahr beispielsweise näher auf Produkte vom Garten eingegangen, stehen an der Herbstsitzung die Vorbereitungen auf Weihnachten im Mittelpunkt – allen voran das begehrte Weihnachtsgebäck. „Ich staune immer wieder, wie viel Herz die Beteiligten in die Sache stecken“, freut sich die Bäuerin, die Bauernwürste, Mostbröckli, Salsiz und Käse für die Burdi beisteuert. Reich werde man dabei nicht. Aber man könne die Arbeit zu Hause einteilen, kreativ sein, Freude schenken. „Was uns motiviert, ist das Feedback. Die Freude auch, Neues anzupacken und auszuprobieren.“

Für mich ist das Ganze eine willkommene Abwechslung zur Arbeit als Bäuerin und Mutter von zwei Kindern“, sagt die gelernte Kauffrau, die ein Faible fürs Organisieren hat. Zusammen mit gleichgesinnten Frauen hat sie im vergangenen Sommer für drei Hochzeiten am Kleinberg den Hochzeitsapéro kreiert. Auch beruflich will sie à jour bleiben: Für einen Nachbar übernimmt sie regelmässig die anfallenden Buchhaltungsarbeiten.

 

Skifahren – die andere Leidenschaft

Nach Weihnachten wird es im Chutz erfahrungsgemäss ruhiger. Zeit für Sabine Rupf, zusammen mit Norina (5) und Curdin (7) die Bretter anzuschnallen. Am liebsten frönt sie ihrer Leidenschaft auf Schönhalden, wo sie in jungen Jahren die Liebe zum weissen Sport entdeckt hat. Wenn der Schnee knapp wird, geht’s nach Flumserberg, wo ihr Mann Remo in den Wintermonaten als Skilehrer tätig ist. „Machbar ist das, weil sich die Schwiegereltern guter Gesundheit erfreuen und im Betrieb mit anpacken“, schliesst sie dankbar.


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