Brigitte Häberli verteidigt im Thurgau CVP-Ständeratssitz

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"Voller Einsatz in Bern", so Ständerätin Häberli.

Weitere Infos und Details zu den Wahlen vom 23. Oktober 2011 gibt es hier.

Brigitte Häberli-Koller von der CVP ist neue Thurgauer Ständerätin. Sie hat im zweiten Wahlgang vom Sonntag das Rennen gegen den FDP-Kandidaten Max Vögeli klar gewonnen. Die Wahlbeteiligung betrug 30,58 Prozent.

 

swissinfo.ch/ sda-ats

14:11:2011

 

Kurz nach der Schliessung der Thurgauer Wahlurnen am Sonntagmittag war klar: Der Kanton Thurgau schickt mit Brigitte Häberli-Koller erstmals eine Ständerätin nach Bern. Häberli erhielt 26'777 Stimmen. Max Vögeli lag mit 18'348 Stimmen deutlich hinter ihr.

Die Unterstützung durch die SVP, die ihren Ständeratssitz bereits im ersten Wahlgang mit Roland Eberle besetzen konnte, nützte der FDP nichts. Max Vögeli, Gemeindeammann von Weinfelden und Kantonsrat, lag deutlich hinter Häberli, die seit acht Jahren im Nationalrat sitzt.

Die Thurgauer FDP ist nun nicht mehr im eidgenössischen Parlament vertreten. Sie hatte am 23. Oktober ihren einzigen Nationalratssitz an die Grünliberalen verloren.

Schreiben mit dem rechten Fuss

Für die 53-jährige CVP-Nationalrätin rückt Christian Lohr in den Nationalrat nach. Der 49-Jährige ist ohne Arme und nur mit verstümmelten Beinen zur Welt gekommen. Er sitzt in einem Elektro-Rollstuhl. Lohr ist Contergan-Opfer. Mit dem rechten Fuss kann er schreiben. Vor zwei Jahren präsidierte der Politiker und Journalist das Thurgauer Kantonsparlament.

Zu seiner Behinderung schreibt Lohr auf seiner Internetseite: "Durch vermeintliche Hindernisse lasse ich mich nicht aufhalten."

Sein Leben habe zwar durch die Contergan-Behinderung eine besondere Prägung erfahren. Die Behinderung sei für ihn aber normal. Er wolle die Gesellschaft dahin sensibilisieren, "dass wir alles Menschen sind mit Besonderheiten und Fähigkeiten".

Contergan war ein Beruhigungsmedikament mit dem Wirkstoff Tahlidomid. Nahmen Frauen das Medikament während der Schwangerschaft ein, konnte dies zu schweren Fehlbildungen bei den Neugeborenen führen. Der Skandal flog zu Beginn der 1960er Jahre auf.

"Voller Einsatz in Bern"

Häberli zeigte sich am Sonntagnachmittag im Wahlzentrum in Frauenfeld sehr erfreut über die deutliche Wahl. "Ich bin sehr glücklich", sagte Häberli. Sie sei erstaunt und sehr froh, dass es doch nicht zum vielfach prophezeiten Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem FDP-Kandidaten gekommen sei.

"Wahrscheinlich hat mein gutes Resultat mit meinem Versprechen zu tun, mich voll und ganz für den Kanton Thurgau einzusetzen", sagte Häberli. Vögeli wäre bei einer Wahl in den Ständerat Gemeindeammann von Weinfelden geblieben. Das angestrebte Doppelmandat trug dem 54-Jährigen viel Kritik ein.


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