Internationaler Frauentag: Fluch oder Segen?

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Clara Zetkin forderte 1910 die Einführung eines Internationalen Frauentages.
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Wladimir Iljitsch Lenin soll für den 8. März als Datum des Gedenktages gesorgt haben.

Mit einer kleinen Reihe widmen sich ostschweizerinnen.ch dem Internationalen Frauentag 2009. Bisher erschienen dazu Beiträge von Patricia Ertl und von Nina Nuhodzic. Sie sind herzlich zum Lesen eingeladen und uns interessiert Ihre Meinung zum 8. März: Ist er Fluch oder Segen, wichtiger denn je oder längst überholt? Schreiben Sie uns!

Der Internationale Frauentag oder Weltfrauentag wird weltweit von Frauenorganisationen am 8. März begangen. Ins Leben gerufen wurde der Tag in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen.

 

Heidi Walser-Gsell

05:03:2009

 

Zetkin und Lenin

Die deutsche Sozialistin und eine der Leitfiguren der deutschen Frauenbewegung, Clara Zetkin, schlug auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines Internationalen Frauentages vor, ohne ein konkretes Datum dafür vorzuschlagen.  1921 wurde in Moskau ein Internationaler Gedenktag eingeführt und auch Lenin erklärte den 8. März zum "Internationalen Frauentag".


Auch die Schweiz schloss sich an

Am 19. März 1911 feierte die Bevölkerung in der Schweiz, in Österreich-Ungarn und in Dänemark erstmals den Frauentag. Mit der Wahl des Tages sollte der revolutionäre Charakter des Frauentags unterstrichen werden. Schließlich war der Vortag, der 18. März, der Erinnerungstag an die in der 1848er Revolution Gefallenen.
Mutige Frauen, die sich nicht weiter unter den Scheffel stellen wollten, gingen also mit Plakaten auf die Strasse, um die Bevölkerung auf die Missstände aufmerksam zu machen.

 

Dieser Entschluss hatte historische Bedeutung. Denn seither demonstrieren die Frauen Jahr für Jahr in der Schweiz und vielen weiteren Ländern weltweit für die Rechte der Frau.

Auch am Internationalen Frauentag des Jahres 2009 werden Frauen aller Altersgruppen ihre Forderungen nach sozialer, rechtlicher, wirtschaftlicher und politischer Gleichstellung deutlich machen.


Damals wie heute ist es im Interesse der Frauen, den 8. März dazu zu nutzen, um für die Rechte zu kämpfen, die ihnen zustehen, um immer wieder in Erinnerung zu rufen: Wir Frauen werden nicht ruhen, bis unsere Forderungen erfüllt sind und Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit an der Tagesordnung stehen!


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