„Schürzennäherinnen“ in der Hauptpost

18:10:2013

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Das Cover von Jolanda Spirigs neuestem Buch.
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Elke Baliarda.

Mehr über Jolanda Spirig bei: www.medienarbeit.ch.

Jolanda Spirig liest am Donnerstag, 24. Oktober, um 20 Uhr im Raum für Literatur in der St. Galler Hauptpost aus ihrem Buch „Schürzennäherinnen. Die Fabrikantin und die Kriessner ‚Mädchen’“. Die Autorin, die vor Kurzem mit dem ersten Rheintaler Kulturpreis ausgezeichnet worden ist, hat mit ihrem neuesten Buch, das inzwischen in der 3. Auflage vorliegt, ein Kapitel regionaler Textilgeschichte aufgegriffen und neu erzählt.

 

Elke Baliarda

 

 Das Modelabel

Das bekannte Modelabel Akris, dessen Ursprünge Spirig beschreibt, wurde 1922 in St. Gallen gegründet – als bescheidenes Kleinunternehmen einer tatkräftigen Frau, die nicht nur den Arbeitsmarkt ihrer Heimatstadt, sondern auch das Leben vieler Frauen aus der Region nachhaltig beeinflusste. Alice Kriemler-Schoch wuchs in Neuchlen-Anschwilen auf. Nach der Schule nähte sie Schürzen in der Blusen- und Schürzenfabrik ihrer Tante Elise Küffer-Weber in Flawil. Und weil sie den Betrieb nicht übernehmen konnte, machte sie sich vor 91 Jahren selbständig.


Eine längst vergangene Welt

Zwischen 1946 und 1966 betrieb Akris eine kleine Schürzennäherei in Kriessern. Spirig hat neun ehemalige Näherinnen porträtiert und gibt damit Einblick in eine längst vergangene Welt, geprägt durch Kinderarbeit, Marienlieder, Armut und Autoritätsgläubigkeit. Die Mädchen hüteten Kühe und Kinder, stachen Äcker um und ernteten Erbsen. Als junge Frauen nähten sie Schürzen. Den Verdienst gaben sie zu Hause ab.


Dokumentarfilm

Das gemeinsame Nähen im «Büdeli» hat die Kriessnerinnen nachhaltig geprägt. Sie nannten sich «Kriemlera» – nach ihrer Chefin Alice Kriemler-Schoch, die 14 Tagebücher hinterlassen hat. Im Anschluss an die Lesung ist ein Dokumentarfilm über die Kriessner Näherin Rösli Lutz-Weder zu sehen.


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