Katzendiebe - Ein Krimi / 1. Folge

Wer hinter den Katzendiebstählen steckt und weshalb er oder sie Katzen stiehlt, das wissen Lala und Tim zwar auch noch nicht. Die beiden Freunde haben von den Vorfällen in der Zeitung gelesen und im Regionaljournal des Radios gehört. Doch natürlich waren sie von den Meldungen betroffen, denn schliesslich haben sie Tiere gern. Etwas zu unternehmen, haben sie aber erst später beschlossen.

Lala lebt übrigens auf einem Bauernhof in einem kleinen Toggenburger Dorf. Sie ist blond, blauäugig und trägt kleine freche Zöpfchen. Wären die Haare rotfarbener und die Zöpfchen nach aussen gerichtet, könnte sie leicht mit Pippi Langstrumpf verwechselt werden, auch wenn sie diesen Vergleich ganz und gar nicht schätzt. Lalas Nase ist aber auch voller Sommersprossen, wie jene von Pippi. Ihre Wangen sind rot wie frische Jonathanäpfel, gerade so als hätte sie diese angemalt.

Ein gesundes Bauernmädchen ist Lala und dazu äusserst tierlieb. Sie hat ein eigenes Pferd, das Blacky heisst, weil es so schwarz ist wie die sternenlose Nacht. Sie besitzt auch zwei weisse Appenzellerziegen: Schneeweisschen und Rosenrot, nach den Hauptfiguren im Lieblingsmärchen Lalas. Auch zwei Goldfische nennt Lala ihr Eigen: Joggeli und Fritz. Und natürlich besitzt sie Meerschweinchen, genauso wie fast all ihre Freundinnen und Freunde. Tom und Jerry hat Lala ihre Meerschweinchen genannt, nach ihren Lieblingscartoonfiguren.

Und Hofhund Rex, ein schwarzer Berner Sennenhund, darf in der Aufzählung von Lalas Tieren natürlich auch nicht fehlen. Erstens, weil er so treu und lieb ist und zweitens, weil er eine wichtige Rolle in der Geschichte der Katzendiebe spielt. Lala - richtig heisst sie übrigens Larissa, doch ihre Freunde nennen sie Lala - hilft auch gerne im Stall mit. Sie kennt alle Kühe mit Namen und streichelt oft die Kälbchen.  Am meisten aber liebt Lala ihr Kätzchen, das Luna heisst. Diesen Namen trägt das Kätzchen, weil es so wunderschön leuchtet wie der Mond, zumindest wenn die Sonne es anscheint.

Doch da ist auch Tim. Er ist Lalas bester Freund, obwohl er von den andern Kindern oft gehänselt wird, weil er so schwach ist. "Du bist gar kein richtiger Junge", necken sie ihn. Tim ist ziemlich scheu. Er liest gern und sitzt meistens zu Hause hinter seinen Büchern. Tim ist ein Genie. Das jedenfalls denkt Lala von ihm, denn immer weiss Tim einen Rat, auch wenn man noch so in der Klemme steckt. Tim ist brünett, hat braune leuchtende Augen und eine grosse Narbe an der Hand, die er sich beim Versuch als Koch zugezogen hat.

Er wollte damals der Mutter zum Geburtstag eine Freude machen und Spaghetti kochen. Mit der Verletzung hat er ihr aber bloss einen Schock versetzt und erreicht, dass er nie mehr alleine kochen darf. Tim lebt in einer Blockwohnung, zusammen mit seiner Mutter. Sein Vater ist viel im Ausland unterwegs, so dass er ihn oft wochenlang nicht sieht. Die Mutter arbeitet zu hundert Prozent in einem Kaufhaus. Dass beide Eltern so viel weg sind, hat den Vorteil, dass Tim machen und sich herumtreiben kann, was und wo er will. Und das nützt er auch aus. Tim ist nämlich längst nicht das brave Schäfchen, für das er gehalten wird. Haustiere hat Tim keine, das ist im Block nicht erlaubt. Tim besucht darum täglich Lala und ihre Tiere auf dem Hof.

Nun sitzen die beiden zusammen und brüten darüber, wie man die Katzendiebe fangen könnte. In der Zwischenzeit ist nämlich Lalas Liebling, Kätzchen Luna, beinahe entführt worden. Das Unglück konnte nur abgewehrt werden, weil Hofhund Rex sich bemerkbar machte und kaum mit dem Bellen aufhören wollte. Lala hat beim Blick aus dem Fenster zwar nur ein silbernes Auto wegfahren und Kätzchen Luna verstört in den Stall rennen sehen. Dass etwas nicht stimmt, hat sie aber sofort gemerkt, und gleich Tim angerufen, der sie an die Katzendiebmeldungen erinnerte und versprach, sofort zum Hof zu kommen. Und jetzt sitzt er also auf ihrem Bett und denkt sich mit ihr einen Plan aus.

                                                                                         Fortsetzung folgt!