Schulkonkordat Harmos kann starten

Bild
Helga Klee: Harmonisieren heisst nicht uniformisieren und schon gar nicht zentralisieren.
Bild
HarmoS steht für die Harmonisierung der obligatorischen Schule.

Helga Klee
Präsidentin
Oberstufe Mittelrheintal OMR
Kropfackerstrasse 11
9442 Berneck
Tel. 071 744 10 57
Fax 071 744 10 57
e-Mail helga.klee@bluewin.ch.


Mit dem Ja aus dem Kanton Tessin kommt das Harmos-Konkordat mit zehn beigetretenen Kantonen zu Stande. Die FDP Frauen freuen sich sehr über diesen wichtigen Etappensieg im Bestreben nach einer einheitlichen und modernen Volksschule. Das Ziel ist jedoch noch lange nicht erreicht. In vielen Kantonen ist Harmos immer noch umstritten. Für die FDP Frauen ist es ein Kernanliegen, unseren Kindern die bestmögliche Bildung anzubieten. Kinder sollen die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben, egal in welchem Kanton sie leben und aufwachsen, daher setzen sich die FDP Frauen weiterhin für Harmos ein.

 

Helga Klee, FDP Kantonsrätin und Schulratspräsidentin, Berneck

07:04:2009

 

Mit der interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS) steht eine für die Schweiz zentrale Reform der Volksschule an, die eine Vereinheitlichung und Verbesserung der staatlichen Volksschule vorsieht. Das gegenwärtige Schulsystem soll den Bedürfnissen einer mobilen und heterogenen Gesellschaft angepasst und die Ausbildung der Kinder verbessert werden.

Folgende Kantone gehören bereits zum Konkordat: Genf, Glarus, Jura, Neuenburg, Schaffhausen, St. Gallen, Waadt, Wallis und Zürich. Die Kantone Luzern, Graubünden, Thurgau und Nidwalden lehnten den Beitritt zu Harmos in Volksabstimmungen ab.

Der wohl häufigste Grund war das zweite Kindergartenjahr und die damit verbundene "Einschulung" ab dem erfüllten 4. Altersjahr. Diese Ängste sind unbegründet, da bereits 86 % der Schweizerischen Kinder während 2 Jahren den Kindergarten besuchen.


Wie geht es nun weiter?

In den 10 Kantonen, die dem Harmos-Konkordat beigetreten sind, wird ab nächsten Spätsommer das Konkordat umgesetzt. Es gilt hierfür eine Übergangsfrist von 6 Jahren, um die Inhalte und die Infrastruktur anzupassen. In vielen Kantonen geht jedoch die Diskussion über Harmos weiter.

In den Kantonen Zug und Bern wurde das Referendum ergriffen und die Kantone Obwalden und Appenzell Innerrhoden haben den Beitritt vorerst sistiert. In der Nordwestschweiz werden die Kantonsparlamente von Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn über einen Staatsvertrag zu befinden haben, welcher über die Vorgaben von Harmos hinausgeht.

In den verschiedenen Sprachregionen versucht man bilateral die Vereinheitlichung des Lehrplans voranzutreiben, damit auch Kantone ohne Harmos von einem einheitlichen Lehrplan profitieren können. Jedoch ist auch in diesen Konzepten zwei Jahre Kindergarten und neun Jahre obligatorische Schule vorgesehen.


Überzeugungsarbeit in den Kantonen

Damit als letzte Instanz der Bund Druck auf die Kantone ausüben und eine landesweite Umsetzung des Harmos-Konkordates verlangen kann, braucht es mindestens 18 Kantone, die Harmos zugestimmt haben.

Das heisst, dass die Überzeugungsarbeit kurz- und mittelfristig weiterhin in den Kantonen geleistet werden muss. Wir FDP Frauen kämpfen weiter, denn ein gutes Schulsystem gehört zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Schweiz. Wir müssen nun alles daran setzen, damit unsere Kinder - unabhängig vom Kanton in dem sie die Schule besuchen - die bestmögliche Bildung erhalten.


zurück            Diesen Artikel versenden            Mein Kommentar zu diesem Artikel
Verein ostschweizerinnen.ch · c/o Nelly Grubenmann · Tellen | Postfach 30· 9030 Abtwil · kontakt@ostschweizerinnen.ch