Joëlle Allet weckt den Spieltrieb im Kunstraum Kreuzlingen

08:01:2014

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Bunt, akribisch, überdimensional sind die Objekte von Allet. Bilder: www.kunstraum-kreuzlingen.
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Die Preisträgerin des Adolf-Dietrich-Förderpreises 2013.

Gespräch am Sonntag 12. Januar um 11 Uhr: Christiane Hoefert mit Joëlle Allet im Kunstraum Kreuzlingen. Im Anschluss Neujahrsapéro der Thurgauischen Kunstgesellschaft.

Weitere Informationen:

www.kunstraum-kreuzlingen.ch.

www.joelleallet.ch.

Die zum Adolf Dietrich-Förderpreis gehörende Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen zeigt bis zum 26. Januar 2014 einen Überblick über die bisher entstandenen Werke der Preisträgerin des Adolf-Dietrich-Förderpreises 2013. In neuer Kombination, nicht als ein einfaches Nebeneinander von bereits verwirklichten Arbeiten präsentiert, sondern als Installation angelegt, öffnet Allet einen frischen Blick auf ihre Werke aus den vergangenen fünf Jahren, die im Vorfeld meist spezifisch für einen Ort entstanden sind.

 

Ute Christiane Hoefert

 

Joëlle Allet weckt den Spieltrieb. Ihre bunt gestreiften Kreisel  „Roundabout“ rufen Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen  aus der Kindheit wach. Man ist versucht, den Kreiseln einen  Stoss zu verpassen, um die schönen Farben in Drehung zu  erleben. Doch Vorsicht! Der Augenschein trügt. „Roundabout“  sind nicht robuste Holzkreisel, sondern fragile Kunstobjekte,  bei denen schon die kleinste Erschütterung die Werke zer -  stören würde.  

 

Mit scheinbarer Leichtigkeit weiss Joëlle Allet, ihre Offenheit,  Spiellust und Affinität zum Handwerk und Design für ihre  Kunst zu nutzen. Fasziniert von der Akribie der Hobby-Modellbauer  entwickelte sie 2010 eine Serie von Zeichnungen  „Spritzlinge“, von der ausgehend speziell für die Ausstellung  eine neue Arbeit erscheint. Vergrössert und abstrahiert bringt  sie Bausätze von Modellfliegern als Bilder an die Wand. Mit ihren überdimensionierten Objekten verführt uns die Künstlerin in eine absurde Erlebniswelt, in der die Möglichkeit,  die Werke haptisch wahrzunehmen, ausgeschlossen ist.

 

Vielmehr wird das visuelle und geistige Erleben und Empfinden  angeregt. Aus den verschiedensten Bereichen adaptiert  Joëlle Allet Gegenstände, die vergrössert und unter Verwendung anderer Materialien von ihr ad absurdum geführt  werden. Der Funktion enthoben und unbrauchbar gemacht,  verweist sie vor allem auf den ästhetischen Wert und nimmt  Details unter die Lupe.  

 

Joëlle Allet, geboren 1980 in Leukerbad, lebt und arbeitet in  Sirnach. Nach ihrem Studium an der Ecole cantonale d‘art du  Valais und der Zürcher Hochschule der Künste in den Bereichen  „Style & Design“ und „Bildende Kunst“ folgte ein Stipendium  an Kungliga Konsthögskolan (Royal University College of  Fine Arts) in Stockholm. Ihre Werke wurden bereits in mehreren  Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert.  


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