Hinterfragte Männlichkeit im Kunstmuseum Bern

04:10:2013

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Auch Herbert Grönemeyer stellt die Frage nach dem Mann-Sein. Bild: Wiki.
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Das Kunstmuseum Bern.

Das schwache Geschlecht
Neue Mannsbilder in der Kunst
18. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014
Eröffnung: Do 17. Oktober 13, 18.30 Uhr

Kunstmuseum Bern
Hodlerstrasse 8-12
CH-3000 Bern
T: 0041 (0)31 32809-44
F: 0041 (0)31 32809-55
E: info@kunstmuseumbern.ch
W: www.kunstmuseumbern.ch


Öffnungszeiten

Dienstag 10 - 21 Uhr
Mi bis So 10 – 17 Uhr
Montag geschlossen

Die thematische Gruppenausstellung «Das schwache Geschlecht. Neue Mannsbilder in der Kunst» versteht sich als Beitrag zur Diskussion um das heutige Selbstverständnis von Männern, welche schon länger sowohl im wissenschaftlichen als auch populärkulturellen Kontext schwelt. Anhand von Werken von rund vierzig Künstlern und Künstlerinnen wird untersucht, wie männliche Rollenbilder und Männlichkeit in der Gegenwartskunst inszeniert und kritisch hinterfragt werden.

 

PD

 

Wer oder was ist überhaupt ein Mann? Wie definieren, reflektieren und repräsentieren sich Männer in der Kunst seit der Frauenbewegung? Während Künstlerinnen noch heute gerne unter der Kategorie «Geschlecht» behandelt werden, ist dies für Künstler eine neue Situation und nachdem sich die feministische Kunst auch in den grossen Institutionen langsam etabliert hat, ist es an der Zeit, auf die Kunst von Männern und über Männer einen genauen Blick zu werfen.

 

Denn die Sexuelle Revolution sowie die Frauen- und Schwulenbewegung gingen nicht einseitig vonstatten. Sie brachten auch eine Veränderung des männlichen Rollenbildes und der Darstellung von Männlichkeit mit sich. Die Ausstellung verfolgt deshalb anhand von rund 45 zum Teil grossteiligen Installationen und Werkgruppen, wie westliche Gegenwartskünstlerinnen und Gegenwartskünstler seit den Sechziger Jahren neue Auffassungen von Männlichkeit entwerfen oder bestehende Rollenbilder torpedieren.

 

Mit dieser Ausstellung sowie einem reich bebilderten Taschenbuch mit kunsthistorischen sowie soziologischen Beiträgen greift das Kunstmuseum Bern ein Thema auf, das bisher noch fast nie im Museumskontext behandelt wurde: den ganz «normalen», weissen, heterosexuellen Mann, der bisher als Richtmass für das Menschliche schlechthin galt und erst neuerdings in die Krise geraten ist. Unter Einbezug von Erkenntnissen aus den Masculinities Studies werden die Auswirkungen seines Krisenzustandes, wie sie die Kunst reflektiert, beleuchtet und das Ausmass dieser Krise sichtbar gemacht.

 

Die ausgewählten Werke versuchen, in sechs Kapiteln zu eruieren, was heute die «Norm» sein könnte und was die neuen Nuancen des «Mannseins» beinhaltet. Der Rundgang ist thematisch in die Kapitel «Starke Schwächen», «Experimente», «Emotionen», «Erotik», «Kritik und Krise», «Männlichkeit als Maskerade» aufgeteilt und folgt gleichzeitig einem losen chronologischen Faden.


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