Grosser St.Galler Kulturpreis für Manon

27:11:2013

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Manon: Dolores. Bilder: manon.ch
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2008 erschien die Publikation Manon-Eine Person.

Die Preisverleihung findet am Samstag, 30. November 2013, um 18.30 Uhr in der Lokremise St.Gallen statt.

Die St.Gallische Kulturstiftung

Die St.Gallische Kulturstiftung zeichnet mit der jährlichen Vergabe von Anerkennungs- und Förderpreisen sowie des St.Galler Kulturpreises besondere Leistungen aus. Dabei legt der Stiftungsrat Wert auf die Berücksichtigung verschiedener Regionen und kultureller Themen. Für aussergewöhnliche und überregional bedeutsame Verdienste im Bereich des Kulturschaffens, der Kulturpflege oder der Kulturförderung wird dreijährlich der mit 30'000 Franken dotierte Grosse St.Galler Kulturpreis verliehen.

 

www.manon.ch

Der Grosse St.Galler Kulturpreis der St.Gallischen Kulturstiftung geht 2013 an die Künstlerin Manon. Mit dieser Auszeichnung würdigt die St.Gallische Kulturstiftung ihr vielfältiges künstlerisches Schaffen sowie Manons internationale Ausstrahlung. Die Preisverleihung findet am 30. November 2013 in der Lokremise in St.Gallen statt.

 

PD/ Eva Grundl

 

Sie ist die Grande Dame der Schweizer Kunstszene, die St. Galler Künstlerin Manon, die vor 40 Jahren mit ihrem „Lachsfarbenen Boudoir“ und dem belebten Environment „Manon presents Men“ die Zürcher Kunstszene aufwühlte und kurz darauf in ihrer ersten Fotoserie „La dame au crâne rasé“ als kahlrasiertes Modell gängige Ideale weiblicher Schönheit und Erotik lustvoll und subversiv in Frage stellte.

 

Manon wuchs in St. Gallen auf und besuchte hier die Kunstgewerbeschule, später die Schauspielschule in Zürich. Nach mehreren Aufenthalten im Ausland lebt sie heute in Zürich. Nach dem fulminanten Auftakt in Zürich 1974 wurde Manon bald international bekannt mit Environments und verstörenden Live-Performances wie „Sentimental Journey“ 1979 in Amsterdam, wo sie während drei Stunden in einem Käfig eingesperrt jeweils für drei Minuten einen Besucher empfing. Eine wesentliche Ausdrucksform bilden neben installativen Arbeiten bis heute die Serien inszenierter Fotografie wie „Ball der Einsamkeiten“ 1980 oder „Hotel Dolores“ 2009-2010. Manon schlüpft dabei in verschiedenste Rollen und befragt durch präzise gesetzte Inszenierungen gängige Bilder von Weiblichkeit und Erotik.

 

Die provokative Rebellion gegen festgefahrene gesellschaftliche Rollenzuweisungen wich seit den 1990er-Jahren zunehmend Themen der Vergänglichkeit sowie körperlicher und seelischer Zerbrechlichkeit.

Nach einer mehrjährigen Schaffenspause in den 1980er-Jahren kehrte sie 1990 mit der vielbeachteten Ausstellung „MANON“ im Kunstmuseum St.Gallen und mit den neuen Arbeiten „Künstlereingang“ und „Das Damenzimmer“ in die Kunstszene zurück und war in St.Gallen seither mehrmals in verschiedenen Ausstellungen vertreten. 2008 widmete ihr das Helmhaus in Zürich eine umfassende Retrospektive, zu der die Monografie „Manon – eine Person“ erschien. Im selben Jahr erhielt sie den Prix Meret Oppenheim.

 

Für ihre Environments, Performances und ihre Serien inszenierter Fotografie, die eine prägende Position in der jüngeren Kunstgeschichte einnehmen, zeichnet die St.Gallische Kulturstiftung Manon mit dem Grossen St.Galler Kulturpreis aus.

 

Dieser Preis wird alle drei Jahre an Kulturschaffende verliehen, deren Arbeit über die regionalen und nationalen Grenzen hinaus ausstrahlen. Letzter Preisträger war 2010 der St.Galler Clown Pic. Im Jahr 2007 erhielt die Grabser Videokünstlerin Pipilotti Rist den Grossen St.Galler Kulturpreis, nach dem St.Galler Aktionskünstler Roman Signer im Jahr 2004 und der aus Mels stammenden Schriftstellerin Helen Meier im Jahr 2001.


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