Offen und frei netzwerken

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Im Open Space werden in Workshops Impulse diskutiert und überarbeitet.
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Die Kräfte des Vernetzens dürfen nie unterschätzt werden.

Netzwerkerin
Erika Bigler


Erfahren Sie unter folgendem Link mehr über die an der Open Space Konferenz ausgezeichnete Erika Bigler, Netzwerkerin der ersten Stunden:

PrixEngagement-Verleihung

Und hier erfahren Sie mehr über das
Netzwerk der
Einfrau-Unter
nehmen!

Ein Arbeitstreffen wie eine grosse Kaffeepause. Das bietet Open Space. Und natürlich passt diese Konferenzform am besten zu netzwerkenden Frauen.

 

Cornelia Forrer

09:06:2010

 

Die Themen ergeben sich von selbst und stehen nicht schon beim Konferenzbeginn fest. Einzig das Grundthema muss bekannt sein. In St. Gallen lautet es „Frauennetzwerke bauen auf Kooperation – Chancen für die Zukunft“.


Open Spaces stammen aus dem angelsächsischen Raum und werden schon seit einigen Jahren erfolgreich vor allem auch als gute Form des Austauschs bei Veränderungsprozessen angewandt.

 

Wer ein reines Chaos hinter einem Open-Space-Treffen vermutet, der muss aber enttäuscht werden, selbst wenn es von aussen gesehen so wirken kann. Äusserst fruchtbar ist nämlich das Open-Space Klima.


„Wer sich frei bewegen, von einem zum anderen Thema hummeln und flattern und sich nach Wunsch solange einbringen kann, wo und wie es nötig scheint, der denkt auch frei von allen Zwängen“, erklärt die Mitorganisierende Gudrun Sander, Vizedirektorin an der Executive School der Universität St. Gallen und Dozentin und Organisationsberaterin.  


Zum Netzwerken bieten Open Spaces geradezu hervorragende Möglichkeiten. Ein Inpulsreferat von Christine Davatz-Höchner, Vizedirektorin des Schweizerischen Gewerbeverbandes und Gründerin und Präsidentin der KMU Frauen Schweiz, dient dazu, die Grundregeln klarzustellen und gleichzeitig dient es der Themensuche.

 

Was hier ganz ohne Agenda entstehen kann, demonstrierten die Mitwirkenden der Open Space Konferenz im Hotel Einstein in St. Gallen anschaulich. Die Moderatorin, Denise Kramer-Oswald, hält nicht nur die Themen auf Blättern fest, sondern ist dafür verantwortlich, dass alles auf dem Marktplatz rund läuft und die Tagesdokumentation festgehalten wird. Initiatorinnen treten in die Mitte des Kreises und erläutern ihre Gedanken.


Ihr Thema wird an die Marktplatzwand gepostet, die eine zentrale Rolle spielt. Hier nämlich werden Gedanken weitergetragen – von einer Frau zur anderen und von einem Gesprächskreis hinaus und hinein in den andern. Verschiedene Mini-Workshops gehen simultan zueinander an verschiedenen Plätzen über die Bühne.


Die Ergebnisse dieser Runden werden auf Flipcharts festgehalten. „Das Gesetz der zwei Füsse. Es ist das Gesetz der Freiheit und der Selbstverantwortung“, erklärt eine Netzwerkende in der Kaffeepause einer Frau, die erstmals ein Open Space besucht.

Und ausgiebig werden Kaffeepausen gemacht, Flyer eingepackt, Kärtchen ausgetauscht und Notizen auf Blöcken festgehalten. Die Ergebnisse der Workshops erhalten die Teilnehmerinnen am Ende des Open Spaces ausgedruckt zum Mitnehmen.


Einige haben sich bereits dazu entschieden, ein Thema, das wichtig scheint, weiterzuverfolgen. Gleichgesinnte stehen in grosser Zahl zur Verfügung. Man verspricht, sich kurzzuschliessen, vereinbart das nächste Treffen, um keineswegs den jetzt gesponnenen Faden aus den Augen zu verlieren. „Das tolle an Open Spaces ist, dass sie weiterwirken.


Sei es in den Köpfen, in den Handlungen, am Arbeitsplatz, in der Schule, im Stadtteil, in der Unternehmensleitung, in Strategieteams, im öffentlichen Leben allgemein, im gesellschaftlichen Diskurs oder in der freien Meinungsbildung“ schwärmt eine Netzwerkerin und spricht damit wohl aus, was andere Mitwirkenden ebenfalls fühlen.


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