Wie sie das bloss macht?

Kinotipp

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Übermutter Kate will Familie, Partnerschaft und beruflichen Erfolg auf einen Nenner bringen.
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Männer könnten es nicht. Frauen tun es täglich: Verschiedenes nebeneinander erledigen.


Eine alte Geschichte, die wir Frauen täglich leben. Mutter- und Partnerschaft und beruflicher Erfolg. Die Frage lautet: „Wie bringe ich alles auf einen Nenner?“ Interessant, der Gleichberechtigung dienend oder auch eher nicht? Witzig und unterhaltsam ist der neue Film mit Sarah Jessica Parker allemal.

 

Cornelia Forrer

12:10:2011

 

Kate Reddy (Sarah Jessica Parker) ist nicht nur Ehefrau und zweifache Mutter, sondern auch Bankerin. Und in jedem dieser Bereiche will sie top sein, während sie den täglichen Balanceakt zwischen Familie, Beruf, Ehemann und bald auch einem Verehrer tanzt, mit dem sie zusammenarbeiten muss. Der neue Deal in New York erfordert häufige, gemeinsame Reisen. Tätigkeiten, die Kate dem durchgeplanten Privatleben zusätzlich abringen muss.

 

Dass auch Ehemann Richard (Greg Kinnear) auf der Karriereleiter steigt, macht alles auch nicht besser. Für das Paar wird die Situation zur wahren Zerreissprobe, die den ganz normalen Wahnsinn zusätzlich kompliziert. Doch alles wäre noch zu meistern, käme da nicht noch Mitarbeiter Jack Abelhammer ins Spiel. Und bald wird das Chaos zum Oberchaos.


Es sind vor allem Klischees, die in „I Don’t Know How She Does It“ aufgetischt werden. Klischees aber, die eine tiefe Wahrheit in sich bergen und den meisten berufstätigen Müttern irgendwie auch bekannt erscheinen. Dass der Film wie eine TV-Soap daherkommt, schmälert die Unterhaltsamkeit indessen nicht. Mit Sarah Jessica Parker, Greg Kinnear und Pierce Brosnan besetzt, ist er nicht nur eine Augenweide, sondern verspricht auch viel Humor und Sexappeal.


Die Story basiert auf dem gleichnamigen Roman von Allison Pearson (2002). Die Adaption von Aline Brosh McKenna bettet die englische Geschichte nach Boston um. Dort ist Protagonistin Kate als Investment Managerin tätig. Als Frau von Welt macht sie ihr Bestes aus der Situation und versucht, allem und jedem gerecht zu werden.


Obwohl sie eigentlich gehetzt und oft unprofessionell wirkt, ist Witwer Jack von Kate begeistert. So sehr, dass er sich immer mehr in sie verliebt. Das romantische Element wirkt im Film zwar etwas unterkühlt, denn nur beim Kegelabend findet sich ein Platz, an dem es ein Zusammentreffen der privilegierten Spezies mit normalen Menschen der Arbeiterklasse gibt.

 

Hier lässt man sich auch etwas gehen.  Die Versuchung wird allerdings durch das Umfeld  gestoppt, was den verbalen Gifteleien zu entnehmen ist, wenn Kate beispielsweise „Momster“ genannt wird. „Das wohl grösste Problem des Films ist die Hauptdarstellerin, deren Manierismen nicht länger süss und charmant, sondern nur noch aufdringlich und berechnend sind“, wird Parker in einer Filmkritik höchst ungerechtfertigt beschrieben.

 

Sie kann halt irgendwie nicht aus der Rolle des „Desperate Housewive“ heraus, doch genau darin erkennen wir und lieben wir sie ja. Fazit des Filmes allen Unkenrufen zum Trotz: Sehenswert (nur schon der wundervollen Kulisse wegen), unterhaltsam und humorvoll. Ein Film für den kuscheligen Frauenabend!


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