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Der August war zu römischen Zeiten der Göttin JUNO AUGUSTA geweiht (lateinisch augusta = geweiht, heilig, erhaben). Ihre Orakel, durch welche sie sprach, hiessen augustae. Später wurde der Begriff augustus auf die männlichen Priester übertragen (Auguren = Seher, Weissager, ursprünglich „Vermehrer“, was sich einst auf die Muttergöttin-Priesterin bezog), dann auf die römischen Kaiser.
Patricia Ertl
12:08:2010
Im ursprünglichen Sinne war Augustus ein Mann, der vom Geist der Göttin erfüllt war. Dies ganz im Sinne des ursprünglichen Heiligen Königtums, wo die Anwärter auf den Regentensessel sich vorgängig verschiedenen Prüfungen unterziehen und ihre geistig-mediale Verbindung zur Göttin beweisen mussten, bevor sie als würdig für ihr weltliches Amt auserkoren wurden. Frau stelle sich so etwas mal vor in der heutigen Politik: nur diejenigen, die sich von der Göttin inspirieren lassen und ihren Willen auf Erden ausführen, bekommen einen Sessel der Macht!
Nun, der erste römische Kaiser Octavian (63 v.Chr. – 14 n.Chr.), ein Adoptivsohn von Cäsar, übernahm den Ehrentitel Augustus von der Grossen Göttin, von welcher es hiess, dass sie sich in seiner Frau Livia Augusta inkarnierte. Kaiser Augustus starb im Monat Sextilis, welcher dann nach ihm umbenannt wurde in Augustus.
Und von da an nahm die patriarchale Übernahme ihren weiteren Lauf, wie wir es ja von anderen Attributen und Symbolen der Göttin auch kennen, z.B. von ihrer weissen Taube, die vom Gott der Kirche zu seinem heiligen Geist umdefiniert wurde. Um die wahre Herkunft des August zu verschleiern, wurde später die Geschichte umgekehrt und ohne die Berücksichtigung der Vorgeschichte einfach behauptet, der Monatsname leite sich vom Kaiser Augustus her, oder auch vom Kirchenheiligen Augustinus. Als Verunglimpfung des Namens kursiert auch der „dumme August“.
Jedenfalls feiern wir noch heute in der Schweiz den 1. August! Feuer werden entzündet und Politiker halten ihre Reden für das Land. Im Alten Europa war es eines der acht grossen Feste im Jahreskreis, im Kalender datiert am achten Vollmond nach der Wintersonnenwende: der Lammas-Abend war das Fest der ersten Ernte und des Brotes.
Er wurde Lammas, der keltischen Brotmutter, der Göttin der Feldfrüchte geweiht. Sie war auch die göttliche Schnitterin, die mit der Halbmondsichel das goldene Getreide abschnitt. In ihr vereinigen sich die Aspekte von Leben und Tod, Fülle und Vergänglichkeit. Sie wurde unter anderen Namen auch als Juno Augusta, Demeter, Gaia, Ceres und Ops verehrt.
Im August findet noch ein weiteres urweibliches Fest statt, das wir heute als „Maria Himmelfahrt“ kennen. Ursprünglich war es eine Feier zur magischen Kräuterweihe. Frauen sammelten an diesem Tag bestimmte Kräuter (es heisst neun an der Zahl), banden sie zu einem Büschel und liessen sie in der Kirche segnen. Zuhause wurden sie aufgehängt und in den Rauhnächten des kommenden Winters für Räucherungen verwendet.
Das Lammas-Fest wurde auch mit dem keltischen Lughnasad gleichgesetzt, welches zu Ehren des Licht- und Sonnengottes Lugh gefeiert wurde, der einst Sohn und Gatte der Grossen Göttin war. Ursprünglich jedoch war es ein Erinnerungsfest zu Ehren seiner „Ziehmutter“ Taillte, welches auf ihrem Grabhügel gefeiert wurde.
Ihre festlichen Wettspiele wurden in langer Tradition jedes Jahr im August durchgeführt, vergleichbar mit „Olympischen Spielen von Irland“. Taillte ist eine alte irische Göttin der Fruchtbarkeit und des ersten Getreides, Beschützerin des Ackerbaus und der Erde. Im Grunde ist sie eine Verkörperung des Landes selber mit seinen Boden- und Naturkräften. Der Legende nach ist sie die Mutter der Sonne.
Es heisst, Taillte habe auf dem Hill of TARA gelebt, einer der heiligsten Hügel in Irland (wer denkt dabei nicht auch an TARA in Indien, die Sternengöttin in ihren 21 vielfältigen Erscheinungsformen). Es ist ein uralter Erdhügel mit einem Passage tomb, einem megalithischen Ganggrab. Der Ort ist mit Mythen und Legenden verbunden.
Manche Historiker sind der Ansicht, dass Tara bereits in neolithischen Zeiten ein spirituelles Zentrum war. Auf diesem Hügel steht auch der Lia Fáil, der magische „Schicksalsstein“, wo gemäss der Legende die Könige von Irland bis zum Jahr 500 v.Chr. gekrönt wurden. Wenn der richtige König seinen Fuss auf den Stein setzte, ertönte vom Stein ein freudiges Geräusch zum Zeichen der rechten Wahl. So wurde der König mit Zustimmung der Erd- und Landesgöttin ins Amt gesetzt, noch ganz im Sinne des einstigen Heiligen Königtums, wie oben bei Augustus beschrieben. Dieser heilige Stein der Landesgöttin gab Irland seinen alten Namen Inis Fáil (Insel des Steines Fál).
Wir Modernen, die wir scheinbar nicht mehr abhängig sind von den Ernten, die uns Mutter Erde jedes Jahr schenkt, haben uns losgekoppelt vom Boden, der uns trägt. Die Menschen damals waren auf Gedeih und Verderb auf gute Ernteerträge angewiesen, um den folgenden Winter zu überleben.
Sie hörten auf die Erde und achteten sie als lebendiges Wesen mit den Feiern und Zeremonien im Jahresrad. Heute halten wir nichts mehr von diesen alten Bräuchen und meinen, wir kämen auch ohne Natur über die Runden. Schliesslich gibt es das Brot in Migros und Coop auf dem Regal, jeden Tag in Fülle, unabhängig von Klima und Jahreszeit. Wem sollten wir da noch dankbar sein? Unser Überleben scheint nicht mehr mit der Erde zusammenzuhängen. Wir ernten, ob wir säen oder nicht.
Der Monat August kann uns als Erinnerung an die Feier der einstigen ersten Getreideernte ein Anlass sein, uns wieder einmal Gedanken zu machen über die Herkunft unseres täglichen Brotes.
Und daran zu denken, dass die Grundlagen einer gesicherten Ernährung nicht überall auf dem Globus selbstverständlich sind. Vor diesem Hintergrund können wir die Fülle in unserem Land vielleicht wieder bewusster wertschätzen und der Erde dafür unseren Dank aussprechen. Und wer weiss, wozu sie uns durch Augusta und Taillte inspirieren wird, wenn wir wieder neu auf sie hören!