Vorlesungsreihe an der Uni St.Gallen: Aufbruch und Ausbruch in West und Ost

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Demonstration in den 1960ern für das Frauenstimmrecht. Bild: Schweizer Fernsehen.
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Die Konzeptionen von Yin und Yang beeinflussen die Geschlechterrealitäten Chinas.

Vorlesungsreihe
Gesellschaft und Geschlecht 

Universität St.Gallen 
20. und 27. November, 4. und 11. Dezember 2008
jeweils 18.15 h, Raum 10-U140.

Informationen zu Gleichstellung und Gender an der Universität St.Gallen:

www.gleichstellung.
unisg.ch
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www.genderportal.
unisg.ch
.

30 Jahre nach den Schweizer Jugendunruhen bietet der erste Abend Einblick in Inhalte und Charakter des Ausbruches der Frauen innerhalb der Jugendbewegung. Am zweiten Abend geht es um Infiltrationen des feministischen Gedankengutes 40 Jahre nach dem Aufbruch der Neuen Frauenbewegung. An den zwei darauffolgenden Veranstaltungen werfen wir einen Blick auf die gesellschaftliche Situation, in welcher die Chinesinnen sich Emanzipationswege suchen.

 

Pressedienst

12:11:2008

 

20. November 2008: "Froue, jetzt langt's!" Protestfilme der Schweizer Frauenbewegung (seit 1970)
Während der so genannten Schweizer Jugendunruhen der Siebziger- und Achtzigerjahre griffen auch Frauen zu Super8- und Videokameras, um der Schweiz zu zeigen, wie zornig sie sind.
Ihre Kritik zielte auf alles (männliche) der Gesellschaft, von dem sie sich kontrolliert, gesteuert und bevormundet fühlten.
Anhand einiger Ausschnitte aus den so entstandenen Interventionsfilmen werden in der Veranstaltung die spezifischen feministischen Formen filmischen Protests in ihrem historischen und gesellschaftspolitischen Kontext diskutiert.
Julia Zutavern, lic. phil., Assistentin am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich, arbeitet derzeit an einer Dissertation zu Schweizer Protest- und Bewegungsfilmen seit den 1960er Jahren.

27. November 2008: Popfeminismus und Frauenkrimi
Als eine der prägendsten sozialen Bewegungen des 20. Jahrhunderts hat die Zweite Frauenbewegung auch deutliche Spuren in der Populärkultur hinterlassen, etwa in einem der weltweit beliebtesten Unterhaltungsgenres, dem Krimi: Wer kennt sie nicht, die ermittelnden Mordsfrauen, die sich mit "gender troubles-Sensorium" für mehr Geschlechtergerechtigkeit einsetzen?
Feministisches Gedankengut wird im so genannten Frauenkrimi bis heute breitenwirksam, in unterhaltsamer, popularisierter und immer neu adaptierter Form weitertradiert.
Brigitte Frizzoni, Oberassistentin und Lehrbeauftragte, Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich, Studium der Germanistik, Europäische Volksliteratur und Filmwissenschaft.

4. Dezember 2008: Hundert Millionen Frauen im Aufbruch: Chinas Wanderarbeiterinnen auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft
Seit den 1980er Jahren verlassen jedes Jahr Millionen Frauen ihre Heimatdörfer, um Arbeit in Chinas boomenden Metropolen zu finden. Sie sind nicht nur auf der Suche nach besseren Verdienstmöglichkeiten. Viele entfliehen der patriarchalen Lebenswelt in der Hoffnung auf ein unabhängigeres, selbstbestimmteres Leben in der Stadt.
Dr. Vivian Wagner, Leiterin Fachbereich Kultur und Gesellschaft Chinas, kulturwissenschaftliche Abteilung Universität St.Gallen.

11. Dezember 2008: Die Kunst des Yin und Yang: Chinesische Geschlechterideologien
Trotz sozialistischer Gleichstellungspolitik und dem zunehmenden Einfluss westlicher Genderidentitäten beeinflussen traditionelle chinesische Genderstereotype bis heute Vorstellungen über geschlechtsspezifische Eigenarten, Fähigkeiten und soziale Rollen.
In dieser Vorlesung wird erkundet, welche Konzepte sich hier als besonders zählebig erweisen und wie sie sich im Alltagsleben und in der Populärkultur manifestieren.
Dr. Vivian Wagner, Leiterin Fachbereich Kultur und Gesellschaft Chinas, kulturwissenschaftliche Abteilung Universität St.Gallen.


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