Frauen die aus der Rolle fallen

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Königin Luise von Preussen: Mutter, Ehefrau, Königin und Superstar ihrer Zeit. Ein ganzes Bündel an Frauenrollen in einer Person.
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Eva Grundl, Chefredaktorin ostschweizerinnen.ch: Rollenbilder haben zwei Seiten minimum.

Infos zur
Frauen
Vernetzungs
Werkstatt

findest Du bei:
www.frauenver
netzungs
werkstatt.ch
.

Um Frauenrollen, alte, neu, überholte geht es an der FrauenVernetzungsWerkstatt am 5. März 2011 an der Universität St. Gallen. Mit den Rollen-Bildern ist es bei genauerem Hinsehen so wie mit allem im Leben: Sie haben zwei Seiten - mindestens.

 

Eva Grundl

16:02:2011

 

Frauenrolle beziehungsweise Rollenbild - ein traditioneller Begriff in der Frauenforschung zumal vor allem der Frauenforschung der siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Mehr noch: der Begriff war eine Art Denkachse, eine Konstante, die Struktur bot und schaffte bei der Auseinandersetzung und Forschung zu Frauen.

Logischerweise taugt der Begriff auch für die Männer, die gerne mal den Helden, den Cowboy oder den einsamen Wolf spielen. Ausgedient hat, so hören wir, der Softie und auf der Suche sind wir nicht nur deswegen noch immer oder schon wieder nach dem: neuen Mann.  

Aber der macht, was alle anderen Rollen-Bilder auch tun, er verändert sich nämlich, passt sich der Zeit an, stirbt aus (oder auch nicht) und erfindet sich neu.

Und genau das ist das Besondere an den Frauenrollen: Einerseits engen sie erfahrungsgemäß ein. Das spürt frau vor allem dann, wenn sie wieder mal jene Normen übertritt, die ja den Rollen-Bildern anhaften. In der Regel gibt es Ärger, je nachdem welche Dimension im Vernachlässigen oder im Übertreiben frau ins Spiel gebracht hat. War die Mutter nicht milde, nicht gütig? Hat die Femme Fatale den Bogen wieder masslos überspannt? Und die Exzentrikerin auch schon mal bessere Tage gesehen in ihrem anarchischen Mikrokosmos?

Aber das bedeutet auch, es gibt sozusagen eine Palette von Angeboten, aus denen frau sich bedienen kann und sich - mal dekonstruktivistisch gedacht - eine Identität zusammenpuzzeln kann.   

Rollenbilder geben also Halt, sie laden zum Spielen ein, reizen zum Übertreten und Ausprobieren. 
Coole anthropologische Konstante irgendwie, oder?

Wenn Du Dich näher interessierst: In der Infobox findest Du mehr.


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