Wie die Stadt Rom entstand

Geschichten, Legenden, Mythologien

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Auf diesem Bild vereint sich ein Grossteil der Mythologie um Romulus und Remus.
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Durch List wurden die Sabinerinnen geraubt. Sie sicherten später den Frieden.

Im Fach "Mensch und Umwelt" nahmen wir die römische Geschichte durch. Die Mythologie von Romulus und Remus hat mich gepackt. Darum fasse ich sie für euch hier zusammen und hoffe, dass es euch gefällt. Selbstverständlich habe ich mich auch damit auseinandergesetzt, welche Frauenfiguren diese vermeintlich reine Männergeschichte prägen. Die Frauen nehmen nämlich fundamentale Funktionen ein. Ohne sie hätte alles schief gehen können und hätte der Krieg alles zerstört.

Alles Liebe
Eure Sarah

Romulus und Remus. Eine reine „Männermythologie“? Doch nein, es geht auch hier ohne die Klugheit der Frauen nicht.

 

Sarah Forrer

16:01:2014

 

Als „Rhomylos“ und Sohn des Aenas wird Romulus erstmals geschichtlich erwähnt. Er sei der Vater des Stadtgründers Rhomos gewesen. Orgio gentis Romanae erzählt, dass Rhea Silvia beim Wasserholen für kultische Handlungen von einem Gewitter überrascht worden sei, das all ihre Begleiterinnen vertrieben habe. Da sei ihr Mars erschienen und habe sie vergewaltigt.


Von der heiligen Wölfin gesäugt

Zur Zeit, als die Mythologie um Romulus und Remus entstand, waren die Wölfin und der Specht heilige Tiere. Das Motiv der Aussetzung von Säuglingen war bereits im Alten Testament beschrieben. Die Erzählung stellt also ein Konglomerat von vielen Mythen und Berichten griechischer, italienischer und anderer Herkunft aus dem Mittelmeerraum dar.


In der Version von Plutarch hatte Amulius Silvius seinen Bruder vom Thron gestürzt und wollte verhindern, dass in der Familie des Bruders Thronfolger entstünden. Mars stieg darum zum Tempel hinab, vergewaltigte Rhea Silvia (auch Ilia genannt), und sie empfing die Zwillinge Romulus und Remus.


Nach der Geburt wurden die Kinder, getrieben durch den Befehl von Amulius Silvius, man müsse sie töten, von einem Unbekannten, der Mitleid hatte,  in einem Weidenkorb auf dem Tiber ausgesetzt. Die Mutter wurde ins Gefängnis gebracht. Da der Tiber Hochwasser führte, das nach und nach zurückging, strandeten die Säuglinge im Schlamm, wo die Wölfin  Mamma Lupa ihr Schreien hörte und sie in ihre Höhle brachte und säugte. Ein Specht brachte zusätzliche Nahrung.Der Hirte Faustulus entdeckte die Kinder und  nahm sie bei sich auf, ohne jedoch zu wissen, wer sie waren.


Zum Gründer von Rom erwählt

Romulus und Remus gerieten eines Tages in Streit mit den Hirten Numitors  und jagten ihnen Vieh ab. Als Romulus einst mit einem Opfer beschäftigt war, traf Remus Numitor und berichtete ihm, was er über seine Herkunft erfahren hatte. Numitor ahnte die Zusammenhänge und sperrte ihn ein. Faustulus erfuhr von der Gefangenschaft und wollte Remus befreien. Er wollte zu Numitor eilen, wurde jedoch abgefangen und zu Amulius gebracht. Unter Folter gestand er , dass die Säuglinge noch lebten. Es brach ein Aufstand aus, als Romulus zur Befreiung seines Bruders in die Stadt kam. Damit wurde der Tyrann Amulius gestürzt und getötet.


Als Dank gestattete Numior den Zwillingen an der Stelle der Aussetzung eine Stadt zu gründen. Dabei gerieten Romulus und Remus in Streit, als sie mithilfe eines Adlerflug-Orakels bestimmen wollten, wer der Bauherr und damit der Namensgeber der Stadt sein würde. Remus sah sechs, Romulus zwölf Adler fliegen und siegte damit, da er mehr Anhänger zu haben schien. Nun zog er die heilige Furche, die die Grösse der Stadt bestimmte und begann mit dem Anlegen von Stadtgraben und Mauern.


Der unterlegene Remus verspottete ihn und sprang über die noch niedrige Begrenzung in die Anlage hinein, was einer schweren Verletzung von Recht und Gesetz entsprach, denn eine Stadtmauer galt als heilig. Romulus erschlug den Bruder mit den Worten: „So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt!“ Romulus herrschte damit über Rom. Allerdings wurde Remus mit seinem Schwert an seinem Thron verewigt.


Dank der Klugheit der Frauen gerettet

Verfolgte, Heimatlose, Ausgegrenzte strömten in die Stadt. Es mangelte jedoch an Frauen. Um dieses Problem zu lösen, verwendete Romulus eine List. Er lud die Bewohner der benachbarten Städte zum einem grossen Kampfspiel ein. Während des Spiels stürzten sich die römischen Krieger auf die Gäste, sprengten sie auseinander und ergriffen die unverheirateten Mädchen. Die Mädchen liessen sich nach und nach zur Heirat bewegen, obwohl die Brüder und Väter Rache geschworen hatten.


Die Frauen auf das Schlachtfeld und baten darum den Kampf zu beenden, weil sonst ihre Brüder, Männer und Kinder sterben würden. Sie hatten Erfolg. Romulus und Titus, Herrscher der geraubten Sabinerinnen, reichten einander die Hand und verbrüderten sich. Die Sabiner verschmolzen den Staat mit Rom und führten den neuen Staat  unter der Doppelherrschaft von Romulus und Titus Tatius.


Romulus regierte während 38 Jahren. Während einer Sonnenfinsternis entstand ein gewaltiger Orkan. Romulus verschwand vor den Augen der anderen in den schwarzen Wolken. Mars war gekommen, um seinen Sohn in den Kreis der Himmlischen zu entführen. Romulus erhielt den Namen Quirinus.



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