Von Mädchen, Bären & anderen Viechern

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Beste Freundinnen, 2008. Kunstverein Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen; Foto: Jürg Fausch.
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Lampe mit dicken Strichen, 2008. Courtesy Rotwand, Zürich; Foto: Jürg Fausch.

Das Mädchen Der Bär Das Tier auf dem Möbel
bis 8. Februar 2009

Museum zu Allerheiligen
Baumgartenstrasse 6
CH - 8200 Schaffhausen
T: 0041 (0)52 633 07 77
F: 0041 (0)52 633 07 88 
W: www.allerheiligen.ch

Öffnungszeiten:
Di bis So 11 - 17 Uhr
Montag geschlossen

In ihrer ersten Museumseinzelausstellung zeigt Klodin Erb (*1963 in Winterthur, lebt und arbeitet in Zürich) neueste Bilder, die sich im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart bewegen. Kennzeichnend für ihre Arbeiten ist eine unbefangene Bezugnahme auf Bildgattungen vergangener Epochen, die sie hinterfragt, ironisiert und spielerisch neu interpretiert.

 

Pressedienst

29:12:2008

 

So zeigen sich beispielsweise Motive wie das Stillleben des Barock oder das Interieur des 19. Jahrhunderts in virtuoser Geste zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem oszillierend. In dieser Verschränkung von frischer, dynamischer Malweise und motivischer Rückbesinnung entstehen irritierende und zugleich traumwandlerische Bildwelten, die viel von der Verletzlichkeit unserer Zeit vermitteln.


In der Schaffhauser Ausstellung geben rund 25 Bilder - alle 2008 entstanden - Einblick in die aktuelle Arbeit der Künstlerin. Die Bandbreite der Themen von Klodin Erb hat sich in der letzten Zeit erweitert.

Neben der inhaltlichen Rückbesinnung zeichnet sich vermehrt eine Hinwendung zu Bildmotiven ab, die nicht in erster Linie einer konkreten historischen Epoche zuzuordnen sind, sondern dem Bedürfnis der Künstlerin entsprechen, die Alltagskultur unserer Zeit in ihrer Vielfalt malerisch zu reflektieren. So gehören Tierdarstellungen wie Bären und Schafe oder auch komplexe, theatralische Figurengruppen zum aktuellen Repertoire der Malerin.


Durch das Zitieren klassischer Bildmotive und Stile setzt sich Klodin Erb mit einem grossen Thema der Kunstgeschichte auseinander: der Selbstreferentialität. Die Malerei wird in ihren bild- und kunsttheoretischen Modellen reflektiert und somit selbst zum Gegenstand der Kunst. In der Neubefragung von Bildgattungen vergangener Epochen äussert sich nicht nur eine Magie der Rückbesinnung, sondern auch eine überaus zeitgenössische Form der Romantik.

Klodin Erbs Bildwelten verstehen sich nicht als Fortführung einer perfekt inszenierten Scheinwelt, sondern als ästhetische Parallelwelten, die in der malerischen Unvollkommenheit und inhaltlichen Irritation spannungsvolle Denkräume bilden und von Fragmentierung,
Verletzlichkeit und Unbehagen erzählen. Natalia Huser



Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation mit Texten von Natalia Huser und Markus Stegmann sowie einem Gespräch zwischen Klodin Erb und Claudia Spinelli. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, Hardcover, 108 Seiten, CHF 48.

Quelle: www.kultur-online.net


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