Schweizer Schauspielerin Stephanie Glaser †

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Stephanie Glaser bei einem Besuch bei Radio Pilatus in Luzern im Juni 2009. Bild: Wiki.
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Stephanie Glaser machte sich auch für dieBäuerinnen stark. Quelle: old.landwirtschaft.ch.

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Die Schweizer Schauspielerin Stephanie Glaser ist in der Nacht auf Samstag kurz vor ihrem 91. Geburtstag im Spital Zollikerberg bei Zürich gestorben. Glaser war bis zuletzt vor der Kamera gestanden. Noch im letzten Herbst mimte sie eine schrullige Krimiautorin und Hobby-Ermittlerin im Krimi «Mord hinterm Vorhang» des Schweizer Fernsehens, im neuen Film von Sabine Boss («Ernstfall in Havanna»).

 

Medienmitteilung/ Eva Grundl

19:01:2011

 

Bei den Dreharbeiten hatte sich Glaser gewohnt textsicher gezeigt. Es war ihre letzte Hauptrolle. Auf die Frage, ob bald ein nächster Film mit ihr folge, hatte sie mit einem «Nein» geantwortet. Am 22. Februar hätte die Volksschauspielerin den 91. Geburtstag gefeiert.

 

Zur Welt kam Stephanie Glaser im Jahr 1920 in Neuenburg. Ihre Eltern waren Hoteliers. In Bern wuchs sie auf. 1932, als das Berner Stadttheater das Märchen «Peterchens Mondfahrt» inszenierte, sprang der Funke vom Theater auf sie über. Einem Schauspieler trug sie einen Text von Gerhart Hauptmann vor. Sie gefiel, worauf sie sich mit dem Segen ihrer Eltern am Reinhardt-Seminar in Wien einschrieb.

 

Dort erlernte sie nicht nur die Schauspielerei, sie erlebte auch den Einmarsch Hitlers, was sie als furchtbar beschrieb. Sie verliess Wien und kehrte - ungern, wie sie später betonte - nach Bern zurück, spielte im Stadttheater kleine Rollen und trat auf der Soldatenbühne «Bärentatze» auf.

Nach dem Krieg landete die Schauspielerin beim Cabaret Fédéral in Zürich und spielte in Gotthelf-Verfilmungen von Franz Schnyder mit. Zum Publikumsliebling avancierte sie erstmals 1974 bis 1981, als sie als Tante Elise mit Goldfisch «Traugottli» in der Fernsehshow «Teleboy» von Kurt Felix auftrat. Sie spielte mit bei «Klassäzämekunft», «Leo Sonnyboy», «Sternenberg» oder «Mein Name ist Eugen» und - als Krönung - in Bettina Oberlis Kassenschlager «Die Herbstzeitlosen».

 

Darin eroberte sie als altersstarke Martha die Herzen des Schweizer Filmpublikums. «Die Herbstzeitlosen» war 2006 der beliebteste Kinofilm der Schweiz und gehört zu den fünf erfolgreichsten Schweizer Filmen der letzten 25 Jahre.


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