Ausstellung "Nein danke, ich denke selbst"

Philosophie entstand in der griechischen Antike als Emanzipationsprozess. Dem Chaos und der Willkür im antiken Götterhimmel setzten Philosophinnen und Philosophen eigenständige Fragen über Natur und Mensch, über einen Plan dahinter, über Sinn und Wert, über Freiheit entgegen. Diesen Anspruch hat die Philosophie bis heute bewahrt.

Philosophierende Frauen sind immer noch erstaunlich wenig im Bildungskanon verankert. Die Geschichte zeigt, dass die grossen Denkerinnen kaum auf Vordenkerinnen zurückgreifen konnten, weil die Kontinuität weiblicher Denktradition immer wieder unterbrochen wurde. Daher haben sich selbst die am weitesten fortgeschrittenen feministischen Denkerinnen bis ins frühe 20. Jahrhundert in einem ständigen Dialog mit männlichen Denkern vor ihnen befunden. Sie waren nicht in der Lage, ihre Ideen in einem Dialog mit den Frauen vor ihnen zu überprüfen und weiterzuentwickeln.

Die weltweit erste Ausstellung über Philosophinnen von der Antike bis zur Moderne wurde von Philosophinnen und Geisteswissenschaftlerinnen entwickelt. Initiatorin ist die Philosophin Annegret Stopczyk aus Stuttgart. Zusammen mit den Studentinnen ihres "Studiengangs für Philosophische Praktikerinnen" gestaltete sie sowohl die Ausstellung als auch das reichhaltige Rahmenprogramm für St.Gallen.

Die Künstlerin Margrith Gyr aus Degersheim begleitet die Ausstellung mit Objekten zu "Töchter der Weisheit".