Frau sagt im Marketing, wo's lang geht

SuisseEMEX'08 aus Frauensicht

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Die Badener kik AG als Beispiel für Erfolg, grösstenteils auch dank der Mitarbeit starker Frauen.
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ITSA-Übersetzungen und Schreiblounge glänzten mit einem sehr sinnlichen Auftritt aus "Tausend und einer Nacht".
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Handlesen für die Personalrekrutierung, eine der unkonventionellen Ideen an der SuisseEMEX'08.

SuisseEMEX'08

Die SuisseEMEX'08 ist die grösste Schweizer Marketing- und Eventmesse und präsentierte vom 26. - 28. August 2008 im Messezentrum Zürich 400 innovative Aussteller aus dem In- und Ausland sowie ein hochkarätiges Vortrags- und Eventprogramm auf 5 Bühnen.

Die SuisseEMEX'08 wurde von 12'283 FachbesucherInnen aus der Marketing- und Event-Branche besucht. Dies entspricht einer Steigerung von mehr als 11 % gegenüber dem Vorjahr.

www.suisse-emex.ch

Frauen haben bei 80 Prozent der Entscheide die Finger im Spiel, so ergeben Studien zum Marketingverhalten. Auch der Besuch an der SuisseEMEX'08 bestätigte die Bedeutung der Frauen.

 

Cornelia Forrer

02:09:2008

 

"Frauen sind vielschichtig, kompliziert, widersprüchlich, unverständlich, ärgerlich, aber auch spannend - kurz: eine echte Herausforderung für die Gesellschaft". Dieses und andere Zitate aus einer Studie zur "Insight/Outsight-Women" einer Frankfurter Agentur ruft geradezu danach, eigene Forschungen zu betreiben. Und wo könnte dies besser geschehen, als an der SuisseEMEX'08, der Schweizer Fachmesse für Marketing, Kommunikation, Event und Promotion.

Es fällt erst auf, dass die EMEX Management GmbH von einer Frau geleitet wird. Ewa Ming, eine Person mit frischer Ausstrahlung, die - vielleicht auch ohne ganz bewusst danach zu streben - gleich eine ganze Menge an weiblichem Flair in die diesjährige Ausstellung gebracht hat. Das "Green Village", in dem sich alles um Ökologie und Nachhaltigkeit bezüglich Marketing und Events drehte, die verschiedenen Ruhe-Lounges, sinnlich gestaltete Erlebniszonen, Foren und auch Business-Parks trugen die klare Handschrift einer weiblichen Leitung.


Auf Emotionen setzen

"Marketing muss gelebt werden", sagt Ewa Ming und setzte ganz auf Emotionen und eine strukturierte Inszenierung der Messe. Die Hallen 3 und 4 standen unter dem Thema MARCOM für Marketing, Medien, Kommunikation und Druck. Die "Get-inspired!"-Lounge präsentierte die Trends von morgen, neben Werbespots, Exponaten und Werbemitteln und stand auch für Gespräche zur Verfügung. Im Start-up-Park präsentierten sich innovative JungunternehmerInnen und KMU's und zeigten ihre Dienstleistungen und Produkte.

Die Hallen 5 und 6 dienten als Business-Plattform des in- und ausländischen M.I.C.E-Business, was für Meeting, Incentive, Convention, Events steht. Ob für Hospitality-Programme oder VIP-Angebote, ob für den Teambildungsausflug oder den Jubiläumsevent: Hier wurden Trends präsentiert. Hier fiel besonders auf, dass Frauen immer dann, wenn Kreativität gefragt ist, eine sehr starke Rolle spielen und längst nicht mehr als blosse Assistentinnen benötigt werden. Einige der unkonventionelleren an der SuisseEMEX'08 präsentierten Ideen, stammen denn auch zu einem grossen Teil von Frauen: die trendige Werbebrille mit Pfiff als Beispiel für sinnvolle Werbegeschenke; die vor Kreativität strotzenden und der Endkundin/ dem Endkunden massgeschneidert angepassten Werbe- und Kommunikationslösungen der Badener Firma kik AG; Handlesen für die Personalrekrutierung, Übersetzungslösungen in fast allen Sprachen der Welt aus der Schreiblounge der ITSA, voller Sinnlichkeit präsentiert an der SuisseEMEX'08 .

Gerade die 30 bis 50-jährigen Frauen werden zur Schlüsselzielgruppe gezählt, ist von verschiedenen Ausstellern zu vernehmen. Sie seien zwar nicht ganz unkompliziert, könnten dafür aber meist variationsreicher angesprochen werden, vorzugsweise mit hübschen Geschichten. Frauen verlangten ein Sowohl-als-Auch und keine 08/15-Lösungen. Sie forderten die letzten Reserven ihrer MarketingberaterInnen, zeigten sich aber auch dankbar und treu, wenn das Produkt dem Wunsch entspreche. Sex in der Werbung sei zwar in der Männerwelt beliebt, doch schöne Erotik funktioniere auch bei der Frau, immer dann jedenfalls, wenn die Frau dabei nicht als Sexobjekt zu funktionieren habe. "Wenn ich dies und jenes kaufe, was bedeutet das dann für mich und mein Umfeld?", sei eine Frage, die sich Frauen für die Entscheidungsfindung stellten. Kein Mann mache es sich je auch nur annähernd so schwer, so das einhellige Urteil Dutzender Befragter.


Wenn Frauen mitentscheiden

Woran liegt es wohl, dass die Werbe- und Kommunikationsideen von Frauen einfach sinnlicher daherkommen und meist den Menschen als Ganzes beinhalten? Sozialkompetenz und Einfühlungsvermögen, gepaart mit Wissen und Kreativität, sind die Rezepte einer Frau. Auf diese Weise lassen sich sogar ganz heisse Themen wie die Kernenergie vermitteln, wie Connie de Neef, Mitinhaberin der kik AG, es in einem ihrer beispielhaften Arbeiten schafft. Nur schöne Bildchen zu "verkaufen" ist indessen nicht ihr Ding: Sie will aufrütteln, zum Nachdenken bewegen und umfassend informieren. Menschen dürften ruhig kritisch sein, so sie sich informiert hätten, so ihr Motto.

Die neuen Medien - als eines der weiteren sehr wichtigen Themen der SuisseEMEX'08 - werden gerade von Frauen sehr gerne genutzt. Frauen sind es gewohnt, als Mutter, Haus- und Ehefrau, als Businesswoman, als Vereinsmitglied oder in der Freiwilligenarbeit , verschiedenste Schuhe anzuziehen und von einer zur anderen Rolle nahtlos zu wechseln. Frauen sind von Natur aus Chamäleons, eine Kompetenz, die sich Männer auch in jahrelangem Studium nicht anzueignen vermögen.

Den Sternenhimmel erklimmen, die Gipfel erstürmen, die Zielgruppe als Nummer 1 im Kopf, Flexibilität beweisen, Tausendsassas in der Kommunikations- und Werbebranche sein, neuste Techniken nutzen, sich auf die Kernthemen einschwören, um dennoch Lösungen von A bis Z anzubieten . Die kik AG ist hier beispielhaft für alle Firmen, die sich an der SuisseEMEX'08 präsentierten. Hier hat man die Zeichen der Zeit erkannt und versteht es, der Konkurrenz stets einen Schritt voran zu gehen. Mit Sicherheit hat dies damit zu tun, dass hier kluge und starke Frauen mitentscheiden.


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