TERRE DES FEMMES SCHWEIZ macht den REALITY CHECK

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Klarer Fall von sexistischer Werbung, so die Lauterkeitskommission.
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Sexy oder sexistisch?

Mehr zum Thema und zum Wettbewerb bei: www.realitycheck.ch.

Sexistische Werbung macht rote Ohren und heisse Köpfe. Weil sie die einen an- und die anderen aufregt, weil sie diskutiert oder zerredet wird und weil wir sie ganz einfach ganz sicher wahrnehmen. Täglich. Aufreizende oder diskriminierende Werbung (gegenüber Frauen oder Männern) ist im öffentlichen Leben verankert und hat somit «Sexismus in der Werbung» zum Thema gemacht.

 

Eva Grundl

30:03:2009

 

Kernmassnahme ist ein Wettbewerb, der bei Auszubildenden und Studierenden der Kommunikation und der Gender Studies ausgeschrieben ist. 

 

Nackte Haut und flotte Sprüche

Sexismus und Stereotypen haben via Werbung ihren täglichen Auftritt. Sie spielen mit Klischees, die auf Kosten von Menschen gehen, mehrheitlich zu Lasten der Frauen, immer häufiger auch der Männer. Alte Denkmuster werden bestärkt, das gleichwertige Nebeneinander der Geschlechter karikiert.
Es stellt sich die Frage nach der Würde und dem Wert von Frau und Mann, wenn über pauschale Entwürdigung und Abwertung von Geschlechtern und Gesellschaftsschichten geworben wird.

Verschiedentlich schafft es sexistische Werbung in die redaktionellen Gefässe der Medien, verschiedentlich wird auf politischer Ebene diskutiert, was in der Werbung sein darf und was nicht. Trotzdem halten sich sexistische, stereotype Bilder und Sprüche hartnäckig - und mit ihnen alle Assoziationen, die sie auslösen.


Humor ist, wenn man trotzdem lacht?

Man mag sich über die werberische Ästhetik und gekonnte Wortspielereien
freuen, man mag sich umgekehrt über das Menschen- oder Geschlechterbild
ärgern, das dahinter steckt.

Beide Reaktionen sind besser, als wenn durch Gewöhnung unreflektierte Normalität entsteht. Noch besser hingegen wäre eine echte Auseinandersetzung darüber, welche Rollenbilder heute durch die Werbung transportiert werden und in Zukunft transportiert werden sollen.

 

Auf die Jungen kommt es an!

Reality Check setzt auf die Jungen und dort an, wo Werbung entsteht: bei den Werberinnen und Gestaltern, den Agenturen und Medien, den Auftraggebern
von Werbung. Ein Wettbewerb unter dem Berufsnachwuchs soll zeigen, ob Werbung wertschätzend daher kommen kann, ohne ganz mit Reizen geizen zu müssen.
Kreative und Kommunikationsfachleute von morgen oder Gender-StudentInnen
haben die Chance, der Werbebranche den Marsch zu blasen. Mit Werbung, die auf Abwertung pfeift, die reiz- und respektvoll, knackig und pfiffig, anregend, sinnlich und humorvoll ist. Mit Ideen, die zeigen, wie lustvoll Werbung jenseits von Sexismus sein könnte.


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