Der Nationale Tochtertag findet seit dem Jahr 2001 regelmäßig statt und erfreut sich zunehmenden Interesses. Ziel der Kampagne ist, die Mädchen beim Aufbau einer klaren beruflichen Ausrichtung zu unterstützen und eine Diskussion über ein zeitgemässes Berufsverständnis bei Mädchen und Buben anzuregen.
Auch in diesem Jahr gab es einen Wettbewerb beim Tochtertag. Die glücklichen GewinnerInnen stehen jetzt fest und sind mit diesem Link zu finden.
Eva Grundl
Der Tochtertag 2008 dürfte zahlreiche Informatikbetriebe, die sich auf dem Arbeitsmarkt mit zunehmender Verzweiflung nach qualifiziertem Nachwuchs umsehen, optimistisch stimmen. Das Interesse der Mädchen für die IT-Branche war gross. Übrigens auch für die Technikberufe. Derweil erhielten mehr Jungen als zuvor Einblicke in die Welt der vermeintlichen Frauenberufe.
Pressedienst/ Eva Grundl
26:11:2008
Dutzende bekannte und weniger bekannte Firmen öffneten am Tochtertag die Tore, um Hunderte von Mädchen in die Welt der Informatik und Technik einzuführen. Das Projekt "Mädchen-Technik-los!", das bereits in seinem Geburtsjahr 2007 auf grosse Resonanz stiess, war dieses Jahr - im Jahr der Informatik - um das Projekt "Mädchen-Informatik-los!" erweitert worden. Und es zeigte sich einmal mehr:
Dass sich Mädchen nicht für informations- und technische Berufe interessieren, ist ein Klischee - man muss sie nur auf spielerische Art heranführen und ihnen beim Abbau von Ängsten helfen. Der Tochtertag bot ihnen die Möglichkeit, selbst an die Arbeit zu gehen und sich mit Frauen und Männer der Branchen auszutauschen.
So manchem Mädchen ging dabei auf, dass die Informatik die meisten Bereiche der Wirtschaft durchdringt und weit mehr ist als einsames, stundenlanges Programmieren am Bildschirm. Und dass eine Technikerin über mehr als Mathematik und richtiges Handwerk Bescheid wissen muss.
Weiterhin die beliebteste Form des Tochtertages ist der Besuch am Arbeitsplatz der Eltern. Tausende Mädchen verbrachten auch dieses Jahr den Tag mit ihrem Vater oder Mutter an deren Arbeitsplatz und erlebten so hautnah, was "zur Arbeit gehen" konkret bedeutet.
So nahmen viele Mädchen zum ersten Mal an einer Sitzung teil, oder sie erlebten die Hektik einer Redaktion oder auch die Geselligkeit eines Mittagessens mit Arbeitskolleginnen.
In den Schulzimmern diskutierten derweil mehrere Hundert Buben über die Vor- und Nachteile der partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit. Rund 25 Väter besuchten 30 Schulklassen in der Deutschschweiz und erzählten von ihren Erfahrungen mit Teilzeitarbeit, Kinderbetreuung und Haushaltsaufteilung.
Ebenfalls mehrere Hundert Jungen besuchten Alters- und Pflegeheime oder Kindertagesstätten und lernten dabei den Arbeitsalltag von Betreuungs- und Pflegeberufen kennen. Dieses Projekt fand dieses Jahr ebenfalls zum ersten Mal statt.