Sich selbst wieder grün sein

Bild
Das Buchcover von Mia Törnblom macht einfach fröhlich.
Bild
Schlagende Argumente für die Selbstzufriedenheit von der Schwedin Mia Törnblom.

Die Autorin: Mia Törnblom ist 41 Jahre alt. Mit 20 wurde sie drogensüchtig. Damit fing für sie ein schmerzhafter Selbstfindungsprozess an, der sie an die heutige Herausforderung als Coach für Geschäftsleute, Sportler und Schauspieler herangeführt hat.

Hat man sich erst einmal auf psychologische Hilfe aus Büchern eingelassen, steckt man ganz schnell im Dschungel der Beratungsliteratur. Da hier sowieso nur ein kaltblütiger Sprung hinein in die unüberschaubare Flut in die guten oder nur gut gemeinten Ratschlägen wieder hinaus führt, kann man es gerade so gut mit dem einen wie mit dem anderen Buch probieren.

 

Brigitta Schmid Pfändler

05:10:2009

 

Mich hat der erste Griff in das Dickicht auf dem Bücherregal in der Lifestyle-Abteilung der Buchhandlung mit dem Buch von Mia Törnblom „Was bin ich mir wert?“ nach hause ziehen lassen. Bereut habe ich es nicht, dem lächelnden überaus freundlichen Gesicht auf dem Cover auf den Leim gegangen zu sein.

 

Nahe bei den Menschen

Mia Törnblom weiss wovon sie spricht. Sie hat sich sozusagen selbst aus einer existentiellen Lebenskrise heraustherapiert. Wieder erstarkt, fühlte sie sich dazu berufen auch andere Gestrandete an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen. Was andernorts ja trotz gutem Willen, immer noch unlesbar daher kommen kann, kommt bei ihr entwaffnend nahe am Alltag der Berufs- und Familiengeplagten daher. Nur schon für diesen Eindruck der Einsicht in die Unzulänglichkeiten des Durchschnittsmenschen muss man das Buch einfach lesen. Sie vertreibt mit ihren Ausführungen den schlechten Beigeschmack manch eines gewöhnlichen Tages unter Mitmenschen und macht Mut auf eigene, kleine praktische Schritte, die am Schluss für grosse Veränderungen stehen.


Viel gelernt ?

Auch wenn sie in ihrem Buch zur Selbstachtung nichts wirklich Neues, geschweige denn Bahnbrechendes erfindet, erläutert sie plausibel, dass Menschen nie einfach so über ihre Leistungen definiert werden können. Sie postuliert das In-sich-selbst-Ruhen als Voraussetzung um Träume und Ambitionen auch verwirklichen zu können. Nach Mia Törnblom erschliesst sich aus dem Selbst heraus auch der Genuss des Moments und die positive Gestaltung des Lebens, ja selbst beruflicher Erfolg.
Diese Einsichten allein führen aber noch nicht wirklich weiter auf dem Weg zum wertvollen Selbst. Wohl auch deshalb hängt die Autorin dem Erklärungsteil des Buches einen zweiten Teil an mit praktischen Übungen zum Training des Selbstwertgefühls.


Fitness für das Ego

Mia Törnblom moniert den sorgsamen Umgang mit dem Hier und Jetzt als wertvolle Voraussetzungen für ein gutes Selbstwertgefühl. Damit einher geht für sie auch die Akzeptanz der eigenen Mängel. Zum Training des Selbstwerts empfiehlt sie verschiedene Methoden zur vertieften Auseinandersetzung mit sich selbst wie Traumlisten, Ich-bin-gut-Hefte, Motivationsübungen, Definition von Ärger und Ängsten und schliesslich der akribischen Planung persönlicher Ziele.
Hat man mit eiserner Selbstdisziplin dieses Programm absolviert, so muss man nur schon angesichts der Ausdauer, die die Leserin an den Tag gelegt hat sagen: Bravo, du bist es dir wert! Dein Selbstwert ist intakt und man kann sich getreu dem Moto der Autorin „nur wer handelt, verwandelt“ wieder den wirklich relevanten Angelegenheiten des Alltags widmen.


zurück            Diesen Artikel versenden            Mein Kommentar zu diesem Artikel
Verein ostschweizerinnen.ch · c/o Nelly Grubenmann · Tellen | Postfach 30· 9030 Abtwil · kontakt@ostschweizerinnen.ch