Gedanken und Konstruktionen für die Zukunft

Erika Bigler, sind Sie mit dem Verlauf der Buchvernissage zufrieden?

Ja, ich bin sehr zufrieden. Der Anlass war erfreulich gut besucht. 

Was hat Sie am meisten beeindruckt? 

Beeindruckt haben mich der rege Austausch, die Gespräche und Diskussionen der BesucherInnen untereinander. 

Was hat Sie motiviert, sich zum Anlass zu engagieren? 

Ich besuche seit Frühjahr 2008 den berufsbegleitenden Studiengang "Philosophische Praktikerin" bei Dr. Annegret Stopczyk mit Spezialgebiet Leibphilosophie und patriarchatskritischem Hintergrund. Seit Monaten entdecke ich viele Denkerinnen - das ist ein unermesslicher Reichtum von Gedanken, Ideen und Wissen. 

Langsam verstehe ich Dinge und Zusammenhänge besser, wenn ich aus der Sicht der Philosophie erneut erkenne, dass der hierarchische Dualismus und die hierarchische Wertigkeit allgegenwärtig, weiträumig und tiefschichtig sind, sichtbar und noch mehr unsichtbar.
Hier könnte der Hebel für Veränderungen und Fortschritt angesetzt werden.

Worin liegen Ihrer Auffassung nach die besonderen Vorzüge in der aktuellen Publikation von Ina Prätorius?  

Bleiben wir bei den hierarchischen Dualismen und Wertigkeiten und einigen Beispielen wie: Geist versus Körper, Vernunft versus Gefühle, Kulturleistung versus aussermenschliche Natur und Mann versus Frau. Kommen wir zu den Visionen wie beispielsweise einer egalitären Geschlechterdifferenz, wonach weibliche und männliche Menschen verschieden voneinander und g l e i c h w e r t i g sind. 

Das ist ein entscheidender Kern- und Knackpunkt - und eines der für die Zukunft relevanten Themen, welche Ina Prätorius in ihrem genialen Büchlein "Weit über die Gleichberechtigung hinaus..." aufgreift.