Die Web-Zukunft hat bereits begonnen

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Alles drehte sich in Zürich ums Web, Adwords, Performances und Co.
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Das Maskottchen der Digital-Marketingmesse warb für Business per Internet.

Swiss online Marketing

Online-Werbung hat Potenzial und zieht vor allem in konjunkturell schwachen Zeiten als kostengünstige und effektive Alternative Aufmerksamkeit auf sich. Das beweist der rege Zustrom, den die erste Digital-Marketing-Messe verzeichnen konnte.

swiss-online-marketing.ch 

"Die Zeit ist reif für digitale Werbung und damit für eine reine Online-Werbemesse". So fanden jedenfalls IT-Fachleute. Gedacht und getan: sie ging erstmals und erfolgreich über die Bühne. Im Zürcher Puls 5, dem Herzen der Wirtschafts- und Finanzschweiz und sie bewies, dass Web-Marketing Zukunft hat, wenig Kosten und einen grossen Ertrag verspricht, gerade auch für Plattformen wie ostschweizerinnen.ch.

 

Cornelia Forrer

05:04:2009

 

Dass die Schweizer Fachmesse für Digitalmarketing "Swiss online Marketing" gerade in die Wirtschaftskrise hereinplatzen würde, war während der Vorbereitungen nicht in diesem Masse voraussehbar. Es hat dennoch gut getan, zu erfahren, dass es Wirtschaftszweige und Wege gibt, die durchaus langfristiges und stattliches Wachstumspotenzial bergen. IT-Mittel, Webmarketing und Co. müssen gut überlegt sein, denn jede Werbemassnahme muss heute den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen standhalten.

Budgets werden mehr noch hinterfragt, als dies früher der Fall war. Erhalt und Förderung des reinen Warenabsatzes und steigender Kostendruck sind tägliche Themen der Unternehmen. Suchmaschinen-Marketing ist nicht nur effizient, sondern auch kostengünstig und Mittel, mit wenig Einsatz, viel zu erreichen.

Web-Marketing nimmt zu
Vom "Megatrend Web2" spricht Florian Haller, der nach einen Wirtschaftsstudium in St. Gallen in verschiedenen Werbeagenturen wirkte, bevor er vor sieben Jahren die Leitung der Serviceplan-Gruppe übernahm. Alleine in der Schweiz erreicht das Web mehr als vier Millionen Nutzende und eröffnet mehr und mehr das Netz auch für die werbetreibende Wirtschaft. "Früher oder später müssen sich die Marketingexperten mit der digitalen Werbeform beschäftigen", ist Haller überzeugt.

Die Perspektiven seien wohl neu, das Potenzial der Online-Werbung jedoch unermesslich. Rund 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer können heute nicht mehr auf das Internet verzichten und surfen täglich im Netz. Bis vor acht Jahren waren es erst 14 Prozent, die zur Gruppe der Heavy User gehörten. Zwar gibt es auch jetzt noch Personen, die ganz auf das Web verzichten wollen, sie bleiben aber einzelne, während vor acht Jahren noch die Hälfte der Bevölkerung internetabstinent lebte.

Neun Prozent der heutigen Offliner sind jünger als 40 Jahre und bei 60 Prozent handelt es sich um Rentner, wie neuste Forschungen der Internetstudie NET-Metrix Base im Jahr 2008 aufzeigen, wobei gerade diese Zielgruppe das Internet mehr und mehr entdeckt. Im Vergleich zum Ausland bewegt sich die Online-Werbung in der Schweiz noch immer in bescheidenem Rahmen. "Gerade in wirtschaftlich unsicherer Zeit sollte auf starke Internetauftritte gebaut werden", so IT-Profi Dr. Jaromir Löffler. Die Werbeausgaben hinkten im Vergleich mit der Internetnutzung immer noch nach.

Doch gerade hier liegt grosses Potenzial verschüttet. "Besonders Sonderwerbeformen locken immer mehr Kunden", weiss Jürgen Seitz, Leiter einer Internet-Media-Firma. Immer mehr rückt die Webwerbung in der Beliebtheitsskala an die TV-Werbung heran. Animierte Spots, Interaktionen oder Awareness werden heute von Webekunden und Nutzern aufgesogen wie Wasser und die Nachfrage bei Bewegtbildern im Bannerformat ist ebenfalls steigend.

Werbefachleute staunen über Umsatzsteigerungen um das 400fache und sehen besonderes Wachstumspotenzial in Brandingkampagnen. Im Hinblick auf einzelne Branchen sind Kosmetik und Food, Gesundheit, Medien und Gebrauchsgüter die grössten Wachstumskandidaten, wie Alexander von Reibnitz, Geschäftsführer Digitale Medien, betont.

Performances und Best Practice
Top-Performer und Best Practice für verschiedene Bereiche der Digitalwerbung wurden den Gästen der Online-Marketing-Ausstellung aufgezeigt, während als Begegnungsinseln Networking-Plattformen zur Verfügung standen. Die Kluft der Lange-schon-Webmarketing-Nutzer und der Neulinge war zwar nicht ganz von der Hand zu weisen, genauso fiel aber auch die Neugier der Neulinge auf.

Ob man in zehn Jahren noch immer von digitalem Marketing spreche, wagen Fachleute zu bezweifeln, sicher aber seien die Gründe, die dafür sprechen: überschaubare Budgets, messbare Erfolge und zielgruppendirekte Adressierung. Dass Erfolg und Nicht-Erfolg in nur wenigen Jahren stark vom digitalen Marketingformat abhängen, sei jedoch sicher. Keynote-Speaker Sanjay Sauldie sprach von IP-TV, Podcasts, eJournals und rund 60 Prozent künftiger werblicher Kontakte.

Die Internetisierung sei nicht mehr aufzuhalten und was nicht überzeuge, werde künftig in Millisekunden weggeklickt. Indivitualität gewinnt, Unternehmen, Parteien, Verbänd, Kirchen und Grossorganisationen setzen aufs Internet, um Zielgruppen zu bewerben.Und Verbraucher werden zu Akteuren, so wie beispielsweise im MINI-Werbespot, in dem sich Nutzer einklicken und ins Geschehen einwirken.

Suchmaschinen spielen heute grosse Rollen, von der Kaufanbahnung bis zum Kaufentscheid. Und schon in früheren Stationen dienen sie als Informationslieferanten, als Wegweiser und Ratgeber. Anbieter, die ihre Kunden situationsgerecht ansprechen und ihre Marke in der Suchmaschine perfekt kontrollieren, erhöhen die Chancen, den Kaufprozess für sich zu entscheiden.

Suchmaschinen-Marketing ist deshalb unumgänglich und Mix aus Schaltung von Suchergebnissen mit AdWords und Suchanfragen per Cost-per-Click-Basis. Über das SEM (Search Engine Marketing) lassen sich rentable und umsatzsteigernde Kampagnen aufbauen, während die Optimierung der Zielseiten, genannt SEO (Search Engine Optimization), für verbesserte Auffindbarkeit von bestehenden und neuen Inhalten im organischen Index der Suchmaschinen sorgt.


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