Die Finanzierung einer Weiterbildung ist für viele ein Problem. Das stellte der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB bei der Sichtung der Wettbewerbsdossiers zum Lernfestival 08 fest.
Pressedienst
10:09:2008
Wer einen starken Willen hat und sich genügend bemüht, kann seine Weiterbildungsziele erreichen: Diese Auffassung stimmt nur zum Teil. Während die Weiterbildungskosten von HochschulabsolventInnen und Kadermitgliedern in der Regel vom Arbeitgeber bezahlt werden, müssen wenig Qualifizierte, MigrantInnen und Wiedereinsteigende selber für ihre Weiterbildung aufkommen.
Neben den üblichen Hindernissen wie Angebotsauswahl oder Standortbestimmung stellt die Finanzierung für diese Bevölkerungsgruppe eine ganz besondere Hürde dar. Dazu kommt der Zeitfaktor. Wer seine Arbeitszeit nicht reduzieren kann, weil er auf den vollen Lohn angewiesen ist, wer neben Beruf auch noch Kinder zu betreuen hat, dem fehlt die Zeit für die nötige Weiterbildung.
"Weiterbildung muss für alle zugänglich sein", fordert der SVEB. Im Hinblick auf das neue Weiterbildungsgesetz spricht sich der Dachverband der Bildungsanbieter für Bildungsgutscheine aus - mit staatlicher Finanzierung bei finanzschwachen Personen. Er unterstützt aber auch die von der ständerätlichen Wirtschaftskommission vorgeschlagenen Steuerabzüge von Weiterbildungskosten.
"Die Fördermassnahme muss dem Individuum und der Biografie gerecht werden", sagt SVEB-Direktor André Schläfli. Im Kurswesen und bei der Förderung der Grundkompetenzen seien eher Bildungsgutscheine am Platz, bei längeren und teuren Ausbildungen machten Steuerabzüge Sinn. "Es bringt nichts, diese Massnahmen gegeneinander auszuspielen."