Historikerin Heidi Witzig zu Besuch in Gossau

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Historikerin Heidi Witzig referierte beim Anlass in Gossau.
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Der Hochzeitsstrauss steht am Anfang jeder Ehegeschichte...

Nur bei etwa 20 Prozent der Ehen blieb die Frau zur Stärkung des Mannes zu Hause und bei 5 Prozent arbeiteten beide Partner, betonte Heidi Witzig.

In der mit über 50 Frauen besetzten Volksbibliothek Gossau konnte Elisabeth Keller die freischaffende Historikerin und Autorin Heidi Witzig zu einem zeitlosen und doch aktuellen Referat begrüssen. Eingeladen hatte das Team der Volksbibliothek und das Frauennetz Gossau.

 

Jolanda Huber

30:01:2012

 

Ins Thema "Ideale und Realitäten von Partnerschaften, früher und heute" stieg Frau Witzig mit einem einprägsamen Bildnis. Vor 150 Jahren entsprachen Säule und Efeuranke dem Idealbild von Mann und Frau. Diese von den damaligen männlichen Leitinstanzen geschaffenen Begriffe standen für Stärke, Organisiertheit einerseits und Lebendigkeit, Blühen anderseits.

 

Die Unterteilung widersprach der Realität, wo Arbeitsgemeinschaften die grosse Mehrheit der Beziehungen bildeten, die auch zu diesem Zweck geschlossen wurden. Nur bei etwa 20 Prozent der Ehen blieb die Frau zur Stärkung des Mannes zu Hause und bei 5 Prozent arbeiteten beide Partner.

Verschont vom Krieg blieben in der 50/60er Jahren 70 Prozent der Frauen zu Hause und die Frauenrechte hatten es schwer. Einflüsse wie "der Tanz um die Kinder", die zur Diskussion stehende Partnerschaft, die Auflösungsmöglichkeit der Ehe und die Verbreitung der berufstätigen und politisierenden Frauen veränderten Ideale und Realitäten ebenso wie die neuen Technologien und die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens.

 

Heidi Witzig betonte, dass jede Entwicklung dunkle und helle Seiten habe und die Pflege gemeinsamer Werte wichtig sei. Sie wünschte den Frauen bei ihrem individuellen Entwicklungsprozess Mut, aber auch viel Vergnügen. Diese sahen sich in der anschliessenden Diskussion sodann auch eher als Rosenstock mit Dornen denn als Efeuranke.


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