Weibliche Leitung für Komplementärmedizin an der Universität Zürich

16:12:2013

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Claudia Witt (Bildmitte) tritt am 1. Januar 2014 ihre Professur an der Uni Zürich an.
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Pflanzen sind einer der Bestandteile der Naturheilkunde.

Wer mehr über die Arbeit und die Anliegen von Claudia Witt im Gesundheitswesen lesen möchte:

http://www.claudia-witt.org/

Claudia Witt (geb. 1969, Berlin) ist eine deutsche habilitierte Medizinerin und Epidemiologin und Professorin für Komplementärmedizin. Von 2008 bis Ende 2013 war sie stellvertretende Institutsdirektorin und Leiterin des Projektbereiches Komplementärmedizin des Berliner Klinikums Charité. Zum 1. Januar 2014 wird sie an die Universität Zürich zur ordentlichen Professorin für Komplementär- und Integrative Medizin berufen.   

Claudia Witt von der renommierten Charité (Universitätsspital) in Berlin, übernimmt ab Januar 2014 die Professur für Komplementär- und Integrative Medizin an der Universität Zürich. Misstöne und Kritik begleiteten die Berufung. Dabei braucht es unbedingt mehr Frauen in den Führungsetagen.

 

Zita Fräfel-Noser

 

Positiver Einfluss der Selbstsorge auf die Gesundheit

Claudia Witt schreibt auf ihrer Webseite, dass Gesundheit und Wohlbefinden stark abhängig sei von einer Gesundheitsversorgung, die den Menschen ins Zentrum stellt. Ebenfalls von der Selbstsorge bzw. Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten. Dass sie diese Haltung in die universitäre Bildung der nichtärztlichen und ärztlichen Fachleute einbringen will, kann nur unterstützt werden.

 

Die Favoritin wird gewählt

Trotz dieser klaren positiven Botschaft war die Berufung der 44-jährigen Komplementärmedizinerin und Fachfrau für Sozialmedizin und Epidemiologie nicht unumstritten. Ihre homöopathiefreundliche Haltung wurde von gewissen Fachkreisen kritisiert. Gutachten jedoch halten fest, dass sie die Homöopathie auch kritisch beurteile. So stand der Wahl nichts mehr im Wege. Ihr Vorgänger Reinhard Saller freut sich. Die Nachfolgerin verfüge über einen guten internationalen Ruf und sie sei mit jeder Praktik der Komplementärmedizin vertraut.

 

Mehr Forschung und Lehre für Komplementärmedizin

Das Schweizer Stimmvolk hat sich im Mai 2009 klar für mehr Beachtung und Anerkennung der Komplementärmedizin ausgesprochen und dies in der Bundesverfassung festgeschrieben. Die Forderung, dass Komplementärmedizin stärker in Forschung und Lehre vertreten sein müsse, ist dabei ein wichtiger Punkt. Forschungen belegen die Nachhaltigkeit der KomplementärTherapie und AlternativMedizin. Festgestellt wurde eine erhöhte Gesundheitskompetenz und Resilienz, also grössere Widerstandskraft der KlientInnen in Krisensituationen.

 

Frauen in die Führungsetagen

Dass der Lehrstuhl für Naturheilkunde an der Uni Zürich nun von einer Frau besetzt wird, ist erfreulich. Leider wird damit das auch in der Komplementärmedizin und allgemein auf höheren Berufsstufen vorherrschende Ungleichgewicht der Geschlechtervertretung nur minim verbessert. Quotenregelung bleibt in der Schweizer Politik und Gesellschaft ein rotes Tuch.


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