06:02:2014
Marietheres Gerlach, Heilpraktikerin und Gesundheitstherapeutin, lebt und arbeitet in Radolfzell und bietet verschiedene Behandlungen an.
Informationen zu den KAM-Berufen in der Schweiz:
Europa:
In der Gesundheitsbranche „KomplementärTherapie und AlternativMedizin“, auf europäischer Ebene kurz KAM (engl. CAM) genannt, gibt es viel Gemeinsames im Bodenseeraum. Der Stand der Entwicklung und Anerkennung der Methoden ist jedoch sehr unterschiedlich. Eine Gesundheits- und Heilpraktikerin aus Radolfzell berichtet.
Zita Fräfel-Noser
In Deutschland wie in der Schweiz werden die Angebote der KAM-Methoden gerne und mit Erfolg in Anspruch genommen. „Gute praktische Arbeit“ wird geschätzt, ebenso die Sicherheit in der Anwendung. Die KAM-Methoden erhalten und verbessern die Gesundheit. Wichtig ist ihnen auch Achtsamkeit für den Körper, mehr Verantwortung zu übernehmen für das eigene Wohlbefinden und Leben. Dies führt oft auch zu einem gesünderen Lebensstil mit weniger Medikamentenverbrauch und weniger Arbeitszeitverlust. Davon profitieren alle.
In Deutschland erstatten erst wenige Gesundheitskassen und Krankenversicherungen Anteile an Behandlungen zurück. In der Schweiz bieten fast alle Versicherer eine private Zusatzversicherung für Komplementärmedizin an. Der Bekanntheitsgrad von KAM-Methoden in der Schweiz sei grösser als in Deutschland, meint Marietheres Gerlach, Heilpraktikerin in Radolfzell.
In Deutschland wird die Ausbildung zur Heilpraktikerin für die Ausübung von KAM-Methoden verlangt. Ob der Abschluss in einer Schule oder im Selbststudium erlangt wird, ist frei wählbar. In der Schweiz ist auf 2014 unter der Führung des Staatssekretariats SBFI eine zweigeteilte Ausbildung aufgegleist. Eine professionelle Formulierung der Berufsbilder und der spezifischen Kompetenzen bringt Einheitlichkeit, Transparenz und Qualität in dieses Berufsfeld.
Gesundheit wird als Markt der Zukunft beschrieben. Die KAM Methoden wollen sich da klar positionieren. Unabdingbar ist Qualität. Und da sind nicht nur die Ausbildungen wichtig. Auch die Konsumentinnen und Konsumenten sind gefragt. Sie müssen angehalten werden nachzufragen, ob bei den KAM-Praktizierenden eine qualitativ gute und professionelle Ausbildung vorliegt.
In Brüssel fand im September 2013 unter der Führung von ANME eine europäische CAM-Konferenz statt. Ziele der gemeinsamen Plattform sind: Eine klar verständliche Berufssprache, freiwillige Regulierung und Qualitätssicherung durch gemeinsame Ausbildungs-Standards, Anerkennung in der zuständigen EU-Kommission.