Frau Direktor, Unweib oder Prinzessin?

Ausstellung im Bregenzerwald: In den Ferien hingehen !

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Frauenleben im Zirkus.
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Das Leben ein Hochseilakt.
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Das Frauenmuseum in Hittisau. Fotos: O.Fräfel.

Ein Ausflug in den Bregenzerwald lohnt sich nicht nur wegen des Frauenmuseums. Hittisau und Umgebung locken mit Holz-Kultur und -Architektur, Wanderwegen, Kräuterspaziergängen, schöner Natur, Naturpark und mehr. www.bregenzerwald.at

 

Die tollkühnen Frauen www.frauenmuseum.at ;

13.Mai 2012 - 13. Jan 2013; Öffnungszeiten: Do 15-20 Uhr (ab Okt 15-18 Uhr), Fr, Sa und So 10-12 Uhr und 14-17 Uhr

Kinderprogramm: 19. Juli bis 06. Sept. 2012, Do 10-12 Uhr

 

Frauenmuseen in den Nachbarländern www.frauenmuseum.de in Bonn; www.museia.it in Meran

 

Frauenmuseen weltweit www.womeninmuseum.net

Im Frauenmuseum Hittisau, dem ersten und einzigen in Österreich, wird die Ausstellung "Die tollkühnen Frauen" - Frauenleben im Zirkus gezeigt. "Keine Angst haben ist unser Beruf". Ein schönes Motto für ein selbstbestimmtes Leben. Doch wie sieht es mit anderen Aspekten der Zirkuskünstlerinnen und ihren ungewöhnlichen Biografien aus?

 

Zita Fräfel-Noser

11:07:2012

 

Der helle, grosszügig angelegte Ausstellungsraum ergibt eine tolle Bühne für die verschiedenen Themen, welche die Kuratorinnen ausgewählt haben: "Über alle Grenzen hinaus", "Zurschaustellung", Variété, Dressur, Akrobatik...

 

Der Zirkus, ein Ort der Illusion, ist auch ein Ort der Widersprüche 

 

Die mutigen und starken Frauen, die im 19. und 20. Jahrhundert im Zirkus ihren Lebensunterhalt verdienen, kümmern sich nicht um Gesellschaftsnormen und Geschlechterstereotypen. Sie stemmen Männer in die Höhe, hypnotisieren Krokodile, stecken ihren Kopf in den Rachen eines Löwen und stellen sich selbstbewusst ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sie reisen durch die Welt, arbeiten gleichberechtigt als Artistinnen, verdienen ihren Lebensunterhalt selbst, erhalten den gleichen Lohn wie die Männer und können in der Zirkushierarchie ganz an die Spitze kommen.

 

Sie bringen ein traditionelles Frauenbild so richtig ins Wanken. Auf der anderen Seite des Spannungsbogens aber werden sie vorgeführt wie wilde Tiere, ausgenutzt, isoliert, missbraucht, mit Behinderungen und Abnormitäten "zur Schau gestellt" in einem Masse, wie das heute ethisch und moralisch nicht mehr verantwortbar wäre.

 

Die Arbeits- und Lebensbedingungen in der glamourösen Zirkuswelt sind hart, für Frauen wie Männer. Schlechte Arbeitsverträge, kurze Engagements ohne feste Anstellung, häufiger Ortswechsel, Konkurrenz und Ausbeutung reiben die Kräfte der ZirkusartistInnen auf. Viele von ihnen sterben unbekannt und völlig verarmt.

 

Mit Bildern, Videos, Schaukästen, Zirkusplakaten, Kostümen und Pappfiguren werden in der Ausstellung die beeindruckenden Lebensgeschichten ganz unterschiedlicher Frauen und Künstlerinnen, die ihr Leben dem Zirkus verschrieben haben, vielseitig, bunt und - natürlich aus Frauensicht dargestellt.


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